Institut für sozial-ökologische Forschung


Institut für sozialökologische Forschung
Rechtsform des Trägers: GmbH
Standort der Einrichtung: Frankfurt am Main
Art der Forschung: Sozial-ökologische Forschung

Transdisziplinäre Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung

Fachgebiete: Institutsbereiche:
  • Wasser und nachhaltige Umweltplanung
  • Wissenschaft
  • Alltagsökologie und Konsum
  • Mobilität und Lebensstilanalysen
Homepage: www.isoe.de

Das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) ist eine national und international tätige, gemeinnützige Forschungseinrichtung der integrierten Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung mit Sitz in Frankfurt am Main. Besonderheit des Instituts ist eine sowohl sozial- als auch naturwissenschaftliche Herangehensweise. Sozial- und naturwissenschaftliche Aspekte werden nicht addiert betrachtet, sondern systematisch bereits von Anfang an aufeinander bezogen und integriert.

Fokus

Im Fokus der Forschungsarbeit stehen komplexe gesellschaftliche Probleme nachhaltiger Entwicklung, wie beispielsweise nicht-nachhaltiges Konsum- oder Mobilitätsverhalten oder lokale und globale Wasserprobleme. Bei ihrer Untersuchung werden Perspektiven der Bevölkerungsentwicklung und der Geschlechtergerechtigkeit mitbehandelt. Ziel der Institutsarbeit ist es, zukunftsfähige Lösungskonzepte zu entwickeln, um praxisrelevante Beiträge zur nachhaltigen Entwicklung und Nachhaltigkeitsforschung zu liefern.

Geschichte

Das Institut wurde 1989 als interdisziplinäre unabhängige Forschungseinrichtung gegründet. Die Basis für die Institutsgründung hat 1986 und 1987 die Forschungsgruppe Soziale Ökologie erarbeitet, die im Auftrag der Hessischen Landesregierung ein Gutachten zur sozial-ökologischen Forschung in Hessen erstellt hatte.[1] Der Wissenschaftsrat hat bereits 1994 in seiner Stellungnahme zur Umweltforschung in Deutschland die „bedeutsame und förderungswürdige sozial- und gesellschaftswissenschaftliche Grundlagenforschung im Spannungsfeld von Ökonomie und Ökologie“ des ISOE hervorgehoben. Im Jahr 2000 wurde das ISOE für das Projekt "Nachhaltigkeit - ein fachübergreifendes Konzept für sozial-ökologische Transformationen" mit dem zum ersten Mal vergebenen Schweizer Wissenschaftspreis für hervorragende transdisziplinäre Forschungsprojekte ausgezeichnet. Das ISOE war maßgeblich an der Etablierung des BMBF-Förderschwerpunkts „Sozial-ökologische Forschung“ beteiligt.[2]

Struktur

Derzeit arbeiten 25 Mitarbeiter, davon 17 im wissenschaftlichen Bereich, in einer Vielzahl unterschiedlicher disziplinübergreifender Forschungsprojekte. Unterstützt wird das Institut durch einen Wissenschaftlichen Beirat.

Seit 2002 arbeitet es in folgenden Forschungsschwerpunkten:

  • Wasser und nachhaltige Umweltplanung
  • Transdisziplinäre Konzepte und Methoden
  • Alltagsökologie und Konsum
  • Mobilität und Lebensstilanalysen
  • Gender & Environment
  • Bevölkerungsentwicklung und Versorgung

Als unabhängige und außeruniversitäre Forschungseinrichtung finanziert sich das Institut im Wesentlichen aus öffentlichen Projektmitteln und Aufträgen[3] und durch private Auftraggeber und Verbände. Darüber hinaus erhält es eine institutionelle Förderung durch das Land Hessen und die Stadt Frankfurt am Main.

Forschungsprogramm

Ausgangspunkt der Forschungsarbeit des ISOE ist die Erkenntnis, dass sich in ökologischen Problemlagen gesellschaftliche Handlungsmuster und natürliche Wirkungszusammenhänge wechselseitig durchdringen und eine sozial-ökologische Krisendynamik auslösen. Aus dieser Erkenntnis folgt ein spezifischer sozial-ökologischer Forschungszugang: Natur und Gesellschaft werden gleichzeitig in den Blick genommen und deren wechselseitige Beziehungen untersucht. Im Begriff der gesellschaftlichen Naturverhältnisse wird diese Verflechtung deutlich. Soziale Ökologie als Wissenschaft von den gesellschaftlichen Naturverhältnissen bewegt sich damit zwischen den beiden Polen als praxisbezogene, transdisziplinäre Forschung Lösungen für lebenspraktische Probleme zu erarbeiten und als theorieorientierte Wissenschaft, methodisch erzeugtes neues Wissen begrifflich zu ordnen.

Literatur

  • E. Becker, Th. Jahn (Hrsg.): Soziale Ökologie. Grundzüge einer Wissenschaft von den gesellschaftlichen Naturverhältnissen. Frankfurt a.M., New York: Campus 2006

Einzelnachweise

  1. Forschungsgruppe Soziale Ökologie: Soziale Ökologie. Gutachten zur Förderung der sozial-ökologischen Forschung in Hessen. (pdf, 1,8 MB)
  2. Th. Jahn u.a., Konzeptionelles Fokussieren und partizipatives Vernetzen von Wissen. Bericht zur Genese des Förderschwerpunkts „Sozial-ökologische Forschung“. ISOE-Studientexte Nr. 8 (2000)
  3. Diese werden in der Regel wettbewerblich vergeben, beispielsweise innerhalb der Förderinitiative Forschung für Nachhaltigkeit des BMBF

Weblinks

Koordinaten: 50° 6′ 56,3″ N, 8° 38′ 42,1″ O

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