Hufbeinbruch

Als Hufbeinbruch oder Hufbeinfraktur werden Knochenbrüche im Bereich des Hufbeins von Pferden bezeichnet.

Ätiologie

Eine häufige genannte Ursache für eine Fraktur des Hufbeins liegt in einem heftigen Anschlagen des Hufes an Hindernisse, was allerdings bei genauerem Betrachten der Kräfte, die schon alleine in der Stützphase im Galopp des Pferdes auf ein Hufbein wirken, nicht realistisch ist. Entstehen kann eine solche Fraktur effektiv nur als Folgeerscheinung einer Hufbeinatrophie, die wiederum die unterschiedlichsten Gründe haben kann. Im seltensten Fall ist dies eine spontane Einwirkung.

Nach ihrer Lokalisation werden verschiedene Arten eines Hufbeinbruches unterschieden: Hufbeinastfraktur, Sohlenrandfraktur, Saggitalfraktur (Fraktur durch die Hufbeinmitte mit Gelenkbeteiligung), Gelenkrandfraktur mit Ausriß des Sehnenansatzes, Fraktur des verknöcherten Hufknorpels, offene Fraktur, Mehrfachfraktur und Fissur.

Symptome

Die Symptome sind von der Schwere des Bruches und dessen Lage abhängig. Im Allgemeinen dominieren anfangs hochgradige Lahmheitssymptome, die sich nach etwa einer Woche mit dem Abklingen des verletzungsbedingten Blutergusses bessern. Im Bereich der Fußarterie ist eine starke Pulsation spürbar und der Huf fühlt sich sehr warm an. Daneben reagiert das Pferd empfindlich auf Perkussion des Hufes. Ebenso zeigt es bereits bei leichter Verdrehung des Hufs meist Schmerzreaktionen (vor allem, wenn an der Drehung das Hufgelenk beteiligt ist). Es kann auch eine Schwellung des Kronrandes auftreten.

Diagnose, Differentialdiagnose

Die Diagnose kann vergleichsweise einfach mittels einer Röntgenaufnahme (Oxspring) gestellt werden. Differentialdiagnostisch kommen vor allem Nageltritt, Vernagelung, Prellung, Verstauchung und sterile Huflederhautentzündung in Frage.

Behandlung, Prognose

Sofern möglich ist eine chirurgische Therapie mittels Osteosynthese anzustreben. Speziell Sagittalfrakturen, Hufbeinastfrakturen und Gelenkrandfrakturen können auf diese Weise regelmäßig geheilt werden. Eine konservative Therapie kann mittels Ruhigstellung, idealerweise über Gips-, Kunststoffschienen- oder Druckverbände ebenfalls versucht werden, ist der chirurgischen Methode jedoch unterlegen. Weiterhin werden eingesetzt: Kalte Hufverbände, Boxenruhe, weiche Einstreu, uvm. Die Prognose von offenen Frakturen, von alten Frakturen und von Splitterbrüchen ist schlecht.

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