Gold - vom Erdinneren in den Handel


Weltweit kommt das Edelmetall Gold nur sehr selten vor, obwohl es praktisch überall auf dem Globus in der 16 Kilometer starken Erdkruste zu finden ist. Allerdings ist der Gehalt an Gold im Boden meist so gering, dass sich der Abbau gar nicht lohnen würde. Grundsätzlich kann man zwei Arten von Gold unterscheiden:

  1. Primäres Gold, auch Berggold genannt, das aus Minen und Bergwerken stammt
  2. Sekundäres Gold, das auch als Waschgold oder Nuggets bezeichnet wird

Gerade die Förderung von primärem Gold bedeutet einigen Aufwand. Doch wie gelangt es eigentlich vom Erdinneren bis in den Handel?

Hobby-Goldwäscher

Gewinnung von Gold

Um Gold zu gewinnen, werden verschiedene Techniken eingesetzt. Es gibt bis heute Hobbysucher, die es mit Waschpfannen aus Flüssen waschen. Dabei setzt sich das wertvolle Metall unten ab und wird so von den übrigen Steinen getrennt. Darüber hinaus kann Gold recycelt werden – beispielsweise aus Zahngold, alten Münzen oder alten Schmuckstücken, die eingeschmolzen werden. Zudem besteht die Möglichkeit, es aus elektronischen Steckern und Chips zu recyceln.

Die wichtigste Quelle für die Goldgewinnung ist aber der industrielle Bergbau. Experten suchen zunächst mit Satelliten und seismischen Methoden nach ausreichend großen Goldlagerstätten, bevor überhaupt nach Gold gebohrt wird. Wird vermutet, dass es in einer Region ein Goldvorkommen gibt, so werden in unterschiedlichen Tiefen Probebohrungen vorgenommen. Nur, wenn sich die Goldquellen als ergiebig genug erweisen, wird ein Schacht gegraben oder ein Übertagebau eingerichtet. Dort kann Golderz abgebaut werden. Dabei handelt es sich um ein edelmetallhaltiges Gestein, das noch weiterverarbeitet werden muss.

Verfahren zur Verarbeitung von Golderz

Um die unter Tage geförderten Goldpartikel, die fest im Erz sitzen, aus dem Gesteinsmaterial zu lösen, gibt es laut feingoldhandel.de viele verschiedene Verfahren. Einige davon sind aber umstritten, weil dabei giftige Stoffe frei werden, die sowohl Mensch als auch Umwelt belasten und schädigen können. Aus diesem Grund arbeiten Forscher ständig daran, neue, umweltschonende und effiziente Methoden für die Goldverarbeitung zu entwickeln. Die vier gängigsten Methoden werden im Folgenden ausführlicher beleuchtet.

Amalgamverfahren

Dieses Verfahren basiert darauf, dass sich Gold durch Quecksilber lösen lässt. Deshalb geht man beim Amalgamverfahren wie folgt vor:

  • Das Erz wird zu Staub zermahlen und in einen Behälter mit Wasser gegeben
  • Quecksilber wird zu dem Gemisch hinzugefügt
  • Gold und Quecksilber verbinden sich und bilden Amalgam
  • Amalgam setzt sich am Boden des Wasserbehälters ab und lässt sich vom übrigen Gestein trennen
  • Amalgam wird erhitzt, um das Quecksilber zu verdampfen

Am Ende bleibt daher nur noch das reine Gold übrig. Allerdings ist das Verfahren sehr umstritten, denn wenn das giftige Quecksilber verdampft, wird die Umwelt stark belastet.

Cyanidlaugung

Dieses Verfahren beginnt ebenfalls damit, dass das Erz fein zermahlen wird. Danach gibt man eine Cyanidlösung hinzu, um zu erzielen, dass sich das Gold vom übrigen Gestein trennt. Im Anschluss wird Zinkstaub untergemischt, um das Gold aus der Laugenlösung zu filtern. Leider ist auch dieses Verfahren umweltschädlich.

Boraxverfahren

Als umweltfreundliches Verfahren zur Goldverarbeitung gilt das Boraxverfahren. Borax wird hinzugegeben, um die Begleitmineralien aus dem Golderz schneller zum Schmelzen zu bringen. Das kostbare Edelmetall sinkt dann zum Boden der Schmelzpfanne, wo es sich gut herausfiltern lässt.

Konzentratorzentrifuge

Sehr umweltfreundlich gelingt es auch mit einer Konzentratorzentrifuge, das Gold aus dem Gestein zu lösen. Die kegelförmige Zentrifuge verfügt über Rillen. Die Zentrifugalkraft bewirkt, dass das Edelmetall von den übrigen Mineralien gelöst werden kann, weil es ein anderes Gewicht aufweist.

Weiterverarbeitung zu Münzen, Barren und Schmuck

Nun muss das gefilterte Gold noch im Elektrolyseverfahren bearbeitet werden, um Feingold zu erzeugen. Dies hat dann einen Reinheitsgrad von 99,99 Prozent. Ein Teil des Goldes wird von Goldschmieden zu Schmuck verarbeitet, aus dem Rest werden Goldbarren und Münzen hergestellt.

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