Glasfrösche



Glasfrösche

Teratohyla spinosa, in Amplexus

Systematik
Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
Klasse: Lurche (Amphibia)
Unterklasse: Lissamphibia
Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Neobatrachia
Familie: Glasfrösche
Wissenschaftlicher Name
Centrolenidae
Taylor, 1951

Die Glasfrösche (Centrolenidae) bilden eine Familie von neuweltlichen Froschlurchen, die in Regenwäldern zwischen Süd-Mexiko im Norden und Bolivien, dem südöstlichen Brasilien sowie dem nordöstlichen Argentinien im Süden leben.

Merkmale

Die Glasfrösche unterscheiden sich anatomisch von allen anderen Froschfamilien durch ein verwachsenes Fersenbein. Oberseits sind sie meist grün gefärbt, während sie unterseits eine transparente Haut haben, so dass das Herz, der Verdauungsapparat sowie die reifenden Eier von außen erkennbar sind. Mit Ausnahme des Gecko-Glasfrosches (Centrolene geckoideum), der bis zu acht Zentimeter lang wird, bleiben Glasfrösche meist kleiner als drei Zentimeter; manche erreichen sogar nur 1,5 Zentimeter Körperlänge. Sie sehen Laubfröschen ähnlich und haben wie diese Haftscheiben an den Gliedmaßenenden, die sie zum Klettern befähigen. Auffallend sind ihre oft sehr großen, stark hervorstehenden und nach vorne gerichteten Augen mit waagerecht geschlitzten Pupillen.

Fortpflanzung

Weltweite Verbreitung der Familie Centrolenidae

Auf Blättern, die über Bächen und Flüssen hängen, legen die Weibchen einiger Arten ihre Eier ab, die oft grün gefärbt sind. Nach dem Schlüpfen fallen die Kaulquappen ins Wasser, wo sie meist verborgen am Grund leben.

Taxonomie

Vitreorana uranoscopa, durchsichtige Unterseite (sogar die Augäpfel zeichnen sich als helle Punkte durch die Kehlhaut ab!)

Derzeit werden rund 150 Arten unterschieden. Die Systematik der Glasfrösche ist noch unzureichend geklärt. Erst 2009 wurde eine weitgehende Revision vorgenommen, bei der unter anderem sieben Gattungen neu etabliert wurden, so dass derzeit von etwa 12 Gattungen auszugehen ist.[1] Als Schwestertaxon der Centrolenidae gilt das Blattkrötchen (Allophryne ruthveni), das in einer eigenen Familie Allophrynidae geführt wird.

(Bearbeitungsstand: Juli 2009)

  • Gattung Ikakogi Guayasamin, Castroveijo-Fisher, Trueb, Ayarzagüena, Rada & Vilà, 2009 (incertae sedis)

Unterfamilie Centroleninae Taylor, 1951

  • Gattung Centrolene Jiménez de la Espada, 1872
  • Gattung Nymphargus Cisneros-Heredia & McDiarmid, 2007
  • Tribus Cochranellini Guayasamin, Castroveijo-Fisher, Trueb, Ayarzagüena, Rada & Vilà, 2009 (vor 2009 waren alle Gattungen der Tribus in der Gattung Cochranella vereinigt)
    • Gattung Chimerella Guayasamin, Castroveijo-Fisher, Trueb, Ayarzagüena, Rada & Vilà, 2009
    • Gattung Cochranella Taylor, 1951
    • Gattung Espadarana Guayasamin, Castroveijo-Fisher, Trueb, Ayarzagüena, Rada & Vilà, 2009
    • Gattung Rulyrana Guayasamin, Castroveijo-Fisher, Trueb, Ayarzagüena, Rada & Vilà, 2009
    • Gattung Sachatamia Guayasamin, Castroveijo-Fisher, Trueb, Ayarzagüena, Rada & Vilà, 2009
    • Gattung Teratohyla Taylor, 1951
    • Gattung Vitreorana Guayasamin, Castroveijo-Fisher, Trueb, Ayarzagüena, Rada & Vilà, 2009

Unterfamilie Hyalinobatrachinae Guayasamin, Castroveijo-Fisher, Trueb, Ayarzagüena, Rada & Vilà, 2009

  • Gattung Celsiella Guayasamin, Castroveijo-Fisher, Trueb, Ayarzagüena, Rada & Vilà, 2009
  • Gattung Hyalinobatrachium Ruiz-Carranza & Lynch, 1991

Einzelnachweise

  1. Juan Guayasamin, Santiago Castroveijo-Fisher, Linda Trueb, José Ayarzagüena, Marco Rada & Carles Vilà: Phylogenetic systematics of Glassfrogs (Amphibia: Centrolenidae) and their sister taxon Allophryne ruthveni. Zootaxa 2100: 1–97 (2009), Magnolia Press, Auckland. ISBN 978-1-86977-354-0 (Online edition). Abstract, PDF online

Weblinks

Commons: Glasfrösche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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