Fixierung (Präparationsmethode)

In der Biologie und Medizin, speziell der Pathologie, bezeichnet der Begriff Fixierung die Haltbarmachung histologischer oder anatomischer Präparate. Die verwendeten Fixierungsmittel sind abhängig von der weiteren Verwendung des Präparats.

Anwendungen und Methoden

Methode Beispiel für Anwendungsbereich Details des Verfahrens
Formaldehyd, Paraformaldehyd Konventionelle Histologie und Immunhistologie Einlegen in 4%ig gepufferte Lösung. Formalin wirkt als Denaturierungsmittel.
Kryokonservierung Schnellschnitt Einfrieren bei ca. -30 °C oder durch Trockeneis
Alkohole (z. B. Methanol oder Ethanol), Aceton oder Äther Zytodiagnostik Verdrängung des innerzellularen Wassers und gleichzeitige Denaturierung durch Einlegen. Meist wird die Konzentration der Lösung abgestuft gesteigert und am Ende 100%iges Fixierungsmittel verwendet.
Vernetzungsmittel wie Glutaraldehyd Elektronenmikroskopie, Gerbung Als Kontrastmittel wird zumeist Osmiumtetroxid, Uranylacetat oder Phosphowolframsäure verwendet.
Hitze Bakteriologie Erhitzen des Präparats durch Bunsenbrenner oder Mikrowellen
farberhaltende Fixierlösungen Makroskopische Präparation Zum Beispiel Jores I, Kaiserling I, Romhànyische Lösung, etc.
Salze von Schwermetallen Histologie, Gerbung schwerlösliche Proteinsalze, z. B. bei der Chromgerbung oder bei der Fixierung mit Quecksilbersalzen nach Zenker

Bei der Fixierung in der Mikroskopie (Hitzefixierung oder mit chemischen Mitteln) wird das Untersuchungsmaterial auf dem Glas des Objektträgers festgelegt. Bei Bakterienausstrichen werden diese auch weitgehend abgetötet. Danach erst werden Färbungen vorgenommen, die Probe kann nicht mehr (so leicht) abgespült werden. Fixierung geht immer auch mit einer Denaturierung einher, wodurch die Autolyse vermindert wird. Die Anwendung der Fixierungsmittel in einem toten Organismus durch Infusion oder Injektion in Blutgefäße wird auch als Perfusion bezeichnet. Der Vorgang zur Aufhebung der Effekte einer Fixierung wird als Antigendemaskierung bezeichnet.

Die News der letzten Tage

18.09.2023
Mikrobiologie
Stinkender Schleim: Wohlfühlort für Würmer und Mikroben
Kieler Forschungsteam untersucht am Beispiel von Fadenwürmern in einem naturnahen Kompost-Experiment, welchen Beitrag Wirtslebewesen und Mikroorganismen zur gemeinsamen Anpassung an einen neuen Lebensraum leisten.
18.09.2023
Anthropologie | Evolution | Neurobiologie
Evolution der sprach-relevanten Hirnstrukturen aufgedeckt
Sprache ist ein Aspekt, der uns zu Menschen macht.
18.09.2023
Mikrobiologie | Taxonomie
Darmmikrobe produziert stinkendes Giftgas, schützt aber vor Krankheitserregern
Taurin abbauende Bakterien beeinflussen das Darmmikrobiom, so ein internationales Team von Wissenschafter*innen unter der Leitung des Mikrobiologen Alexander Loy von der Universität Wien.
17.09.2023
Insektenkunde | Ökologie
Dieselabgase schädigen Insekten: erstmals Auswirkungen auf Hummeln erforscht
Der Rückgang der Insekten bedroht weltweit viele Ökosysteme - Während die Auswirkungen von Pestiziden gut erforscht sind, fehlte es bisher an Erkenntnissen über die Folgen anderer anthropogener Schadstoffe.
17.09.2023
Mikrobiologie | Toxikologie
Wie man Giftschlangen auf den Zahn fühlt
Nicht nur in den Tropen führen Schlangenbisse zu gefährlichen Vergiftungen – auch Bisse europäischer Giftschlangen können ernste körperliche Beschwerden hervorrufen.
16.09.2023
Evolution | Paläontologie
Langzeitseen als Motor für die Evolution von Süßwasserschnecken
In Millionen Jahre existierenden Langzeitseen entwickelten Süßwasserschnecken im Laufe der Erdgeschichte eine besonders große Vielfalt an Arten.
13.09.2023
Biodiversität | Ökologie
Neue Bienenart aus dem Osten in Regensburg aufgetaucht
Neben der allseits bekannten Honigbiene sind aus Deutschland nach neuestem Stand 604 Wildbienenarten bekannt.
12.09.2023
Biochemie | Entwicklungsbiologie | Physiologie
Neues zur Bildung von Wurzelhaaren
Wurzelhaare sind ein wichtiger Bestandteil der Wurzeloberfläche, über die Pflanzen Nährstoffe aufnehmen: Bekannt ist, dass es bei einem leichten Stickstoffmangel zu einer Verlängerung der Haupt- und Seitenwurzeln kommt.
11.09.2023
Fischkunde | Physiologie
Große Fische werden kleiner und kleine Fische immer zahlreicher
Organismen werden im Laufe der Zeit weltweit immer kleiner – das liegt zum einen am Austausch der Arten untereinander und zum anderen an Veränderungen innerhalb der Arten selbst.
08.09.2023
Klimawandel | Paläontologie
Als üppige Laubwälder die Arktis bedeckten
Forschungsteam der Universität Tübingen untersucht das Pflanzenwachstum im nördlichen Polargebiet vor rund 50 Millionen Jahren – Paläoklima mit Parallelen zur aktuellen globalen Erwärmung.
07.09.2023
Fischkunde | Land-, Forst-, Fisch- und Viehwirtschaft | Meeresbiologie
Fast zwei Drittel aller Korallenriffe werden überfischt
Ein internationales Team von Forschenden hat mit einem umfangreichen Datensatz aus über 2000 Korallenriff-Standorten ermittelt, wie es um die Fischbestände und Vielfalt der Fischarten in den Riffen der Weltmeere bestellt ist.
06.09.2023
Land-, Forst-, Fisch- und Viehwirtschaft | Ökologie
Ackerbau-Studie zu Zwischenfrucht-Mischungen mit unerwartetem Ergebnis
Nach der Ernte im Herbst werden meist sogenannte Zwischenfrüchte angebaut, denn diese verhindern die Erosion und die Auswaschung von Nährstoffen.