Fettverbrennung


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Metabolismus der Fettsäuren
Fettstoffwechsel
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α-Oxidation
β-Oxidation
ω-Oxidation
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Als Fettverbrennung, genauer Fettsäureoxidation, wird allgemein diejenigen chemischen Reaktionen verstanden, bei der eine Fettsäure durch die Reaktion mit einem Elektronenakzeptor ein oder mehrere Elektronen abgibt. In der Biochemie werden außerdem unter dem Begriff Fettsäureoxidation die Stoffwechselwege α-Oxidation, β-Oxidation und ω-Oxidation zusammengefasst, die ein Teil der Energiebereitstellung im Körper sind.

Fettsäuren werden durch Aufspaltung von Fett (Fettverdauung) gewonnen. Daraufhin werden sie dem Fettstoffwechsel zugeführt und stehen dem Körper für den Energieumsatz zur Verfügung. Das Fett kann dabei sowohl aus der Nahrung als auch aus dem körpereigenen Fettgewebe stammen. Der Brennwert reinen Fettes beträgt 39 kJ/g (9,3 kcal/g). Fettgewebe besteht nicht zu 100 % aus Fett und erreicht einen Brennwert von etwa 29 kJ/g (7 kcal/g). Um ein Kilogramm Fettgewebe auf- oder abzubauen, ist also eine Differenz zum Kalorienbedarf von 29.000 kJ (7.000 kcal) nötig.

Die Fettverbrennung ist dabei ein kontinuierlicher Vorgang, der im Körper ständig abläuft. Ihr Ausmaß hängt von dem Grad an körperlicher Betätigung und damit vom Energiebedarf ab.

Studien zufolge verringert eine kohlenhydratreiche Ernährung durch den höheren Insulinausstoß die Fettoxidation um bis zu 35 %. Das kann noch sechs bis acht Stunden nach einer Mahlzeit der Fall sein.[1]

Fettverbrennung im Sport

Von Sportlern und Medizinern wird häufig die Auffassung vertreten, dass der Körper bei körperlicher Belastung in einem bestimmten Intensitätsbereich seine Energie überwiegend aus dem gespeicherten Körperfett bezieht. Dieser Intensitätsbereich ist individuell unterschiedlich, es werden Angaben zwischen 60 und 75 % der individuellen Maximalleistung angegeben. Die Fettverbrennung steigt dieser Theorie zufolge während der ersten halben Stunde nach Trainingsbeginn auf einen bestimmten, für die Intensität charakteristischen Wert. Vorher werde überwiegend Glucose verstoffwechselt.

Die Auffassung, dass zu Beginn des Trainings zunächst überwiegend Glucose verbrannt wird, ist inzwischen umstritten. Aktuell geht man davon aus, dass der Anteil der Fettverbrennung ausschließlich von der Stärke der Belastung und vom allgemeinen Trainingszustand abhängt.[2]

Fachstudien zufolge hängt die Fettverbrennung durch Sport von mehreren Faktoren ab, unter anderem von der körperlichen Austrainiertheit und der Ausbildung der Muskeln. Männer verbrennen bei gleicher Belastungsintensität weniger Fett als Frauen. Übergewicht und Insulinresistenz verringern den Fettverbrauch. In Studien war der Fettstoffwechsel bei Trainierten bei einer Belastungsintensität von 65 % der Maximalleistung am effektivsten, bei Untrainierten bei etwa 50 %.[1]

Energie wird beim Sport jedoch in jedem Fall ab der ersten Minute verbraucht, unabhängig von der Intensität. Bei mäßiger Belastung ist der Verbrauch geringer als bei hoher Belastung. Für die Gewichtsreduktion ist nicht allein ausschlaggebend, wie viel Fett während der körperlichen Betätigung verbrannt worden ist, sondern wie viel Energie insgesamt verbraucht wird, also die Energiebilanz.

Bei extensiver Belastung (z. B. Dauerlauf) besteht die aerobe Energiegewinnung aus Fett- und Kohlenhydratverbrennung (Oxidation von freien Fettsäuren und Glukose) von Beginn an, im Gegensatz zur sogenannten anaeroben Energiegewinnung bei kurzzeitigen Belastungsspitzen, z. B. beim Sprint. Beim Jogging oder beim Walking ist die Lipidoxidation Studien zufolge stärker als beim Radfahren.

Es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass ein Nahrungsergänzungsmittel, das als Fatburner beworben wird, die Fettverbrennung steigert.[1]

Regelmäßiges sportliches Training stellt den einzigen gesichert effektiven Ansatz dar, um die Verstoffwechselung von Lipiden während körperlicher Belastung zu erhöhen. Insbesondere Ausdauertraining führt zu einer verbesserten muskulären Ausstattung mit Enzymen des Fettstoffwechsels. Darüber hinaus erhöht sich die Mitochondriendichte, und der lokale Blutfluss verbessert sich. Beide Mechanismen haben günstigen Einfluss auf die Fettoxidation.[1]

Quellen

Siehe auch

Weblinks

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