Eutypiose


Eutypiose ist eine durch die Pilzart Eutypa lata verursachte Störung der Zellstruktur des Stammes bei Weinreben, Bäumen und Sträuchern. Als Nebenfruchtform tritt die Pilzart Libertella blepharis auf. Der Aprikosenbaum gilt als Hauptwirt. Die Krankheit befällt ausschließlich mehrjähriges Holz ; bei der Weinrebe gelten 12 - 15 jährige Anlagen als besonders gefährdet. Häufig geht sie mit Pilzbefall durch einen oder mehrere andere Holzpilze einher und tritt dann gemeinsam mit Esca und der Schwarzfleckenkrankheit auf. Der Pilz dringt zunächst durch eine Wunde am Stamm ein und befällt das nekrotisierte Gewebe, um dann auch auf das gesunde Gewebe überzugreifen. Im europäischen Weinbau wurde die Krankheit erstmals in den 1970er Jahren beschrieben (in Frankreich ab dem Jahr 1977) ist aber fast weltweit verbreitet.

Die Diagnose gestaltet sich meist schwer. Als deutliches Zeichen gilt das Auftreten verkümmerter Triebe kurz nach dem Austrieb. Dieses Schadbild wurde häufig als Frostschaden interpretiert oder auf einen Kräuselmilbenbefall zurückgeführt.

Weblinks

Literatur

  • Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. Hallwag, Gräfe und Unzer, München 2006, ISBN 978-3-8338-0691-9.
  • Pierre Galet: Les maladies et les parasites de la vigne, Band 1. Imprimerie du Paysan du Midi, Montpellier 1977, ISBN 978-2-87777-038-5.
  • Horst Diedrich Mohr (Hrsg.): Farbatlas Krankheiten, Schädlinge und Nützlinge an der Weinrebe. Eugen Ulmer, Stuttgart 2005, ISBN 3-8001-4148-5.

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