Entwicklungsbiologie

Die Entwicklungsbiologie erforscht die Vorgänge, durch die einzelne Organismen wachsen und sich entwickeln (Ontogenese). Die Entwicklungsbiologie hat ihren Ursprung in der Embryologie und behandelt heute die genetische Kontrolle von Zellwachstum, Zelldifferenzierung und Zellspezialisierung in verschiedenen Zelltypen und Organen.

Weitgehend synonym wird der Begriff Entwicklungsgenetik verwendet, er kann aber auch Aspekte der Verhaltensgenetik bezeichnen. Die Reifung des Nervensystems untersucht die Entwicklungsneurobiologie.

Kleistokarper Sporophyt (Sporenkapsel) von Physcomitrella patens.
Löwenmaul

Modellorganismen

Als Modellorganismen der Entwicklungsbiologie dienen Fadenwürmer wie Caenorhabditis elegans oder Pristionchus pacificus, die Taufliege Drosophila melanogaster, der Reismehlkäfer Tribolium castaneum, der Krebs Parhyale hawaiensis, der Zebrabärbling (Danio rerio), der Glatte Krallenfrosch (Xenopus laevis), das Huhn (Gallus gallus) und die Hausmaus (Mus musculus) aus dem Tierreich sowie das Kleine Blasenmützenmoos (Physcomitrella patens), die Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana), der Mais (Zea mays subsp. mays), das Große Löwenmaul (Antirrhinum majus) und die Garten-Petunie (Petunia hybrida) aus dem Pflanzenreich.

Literatur

  • Lewis Wolpert u. a.: Entwicklungsbiologie. Elsevier/Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg/Berlin 1999, ISBN 3-8274-0494-0.
  • Werner A. Müller, Monika Hassel: Entwicklungsbiologie und Reproduktionsbiologie von Mensch und Tieren. 4. vollständig überarbeitete Auflage. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg/New York 2006, ISBN 3-540-24057-8.
  • Andreas Sentker: Darwins kluge Erben. In: Die Zeit 29. September 2005, Nr. 40.
  • Wilhelm Seyffert (Hrsg.): Lehrbuch der Genetik. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg/Berlin 2003, ISBN 3-8274-1022-3.

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