Akklimatisation


Unter einer Akklimatisation oder auch Akklimatisierung versteht man die individuelle physiologische Anpassung eines Organismus innerhalb seiner genetischen Vorgaben an sich verändernde Umweltfaktoren, wobei diese Anpassung selbst reversibel (umkehrbar) ist.

Höhenakklimatisation beim Menschen

Die einzige Möglichkeit, den menschlichen Organismus an große Höhen anzupassen, ist die Akklimatisation. Durch einen komplexen Anpassungsvorgang kann die mangelnde Versorgung mit Sauerstoff in großer Höhe zum Teil ausgeglichen werden. Aufgrund der unterschiedlichen Fähigkeit zum hypoxischen Atemantrieb verläuft die Anpassung bei jedem Menschen unterschiedlich. Die normalen höhentypischen Veränderungen äußern sich in:

Der Anpassungsprozess, der in verschiedenen Stufen abläuft, stellt einen hochkomplexen, bis heute noch nicht vollständig erforschten Prozess dar. In verschiedenen Anpassungsphasen wird zunächst durch Steigerung des Atem- und Herzminutenvolumens der gesunkene O2-Partialdruck ausgeglichen. Dadurch bedingt, entsteht eine respiratorische Alkalose, die der Körper auszugleichen versucht. Mit dem alveolo-vaskulären Reflex wird der Sauerstoffaustausch von Alveolen und Lungenkapillaren verbessert. Im Blut kommt es zu einer Rechtsverschiebung der Hämoglobin-Bindungskurve, abgeschwächt durch die respiratorische Alkalose. So steigt der Hämatokrit stark an, was die Fließeigenschaften des Blutes verschlechtert und zu einer Thrombosebildung führen kann. Der Organismus kann sich dauerhaft nur in Höhen bis 7000 m (Höhengewinn aufgrund der Senkung des kritischen Sauerstoffpartialdrucks durch chemosensorisch aktivierte Atemzeitvolumen-Erhöhung) anpassen; bei größeren Höhen setzt langfristig der Abbau aller Körperfunktionen ein.

Merkmale für eine erfolgreich verlaufene Akklimatisation sind:

  • ein auf Normalwert zurückgekehrter Ruhepuls
  • trainingsgemäße Ausdauerleistung
  • vertiefte Atmung in Ruhe und unter Belastung
  • vermehrtes Urinieren.

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