Bundesdeutscher Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management


Der Bundesdeutsche Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management e. V., kurz B.A.U.M., wurde 1984 von Hamburger Unternehmern als Umweltinitiative der Wirtschaft gegründet. Seit der Gründung schlossen sich über 500 Unternehmen aller Größen und Branchen sowie Verbände, Institutionen und Einzelpersonen bei B.A.U.M. zusammen. Damit hat sich B.A.U.M. im Laufe der Jahre zur größten Umweltinitiative der Wirtschaft in Europa entwickelt.

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Kurzdarstellung

Ziel und Aufgaben

Ziel von B.A.U.M. ist es, Unternehmen, Kommunen und Organisationen für die Belange des vorsorgenden Umweltschutzes sowie die Vision des nachhaltigen Wirtschaftens zu sensibilisieren und bei der ökologisch wirksamen, ökonomisch sinnvollen und sozial gerechten Realisierung zu unterstützen.

Aktivitäten

Zur Erreichung seines Ziels initiiert und realisiert B.A.U.M. praxisnahe Projekte, engagiert sich im Bereich der anwendungsorientierten Forschung, führt große medienwirksame Kampagnen im Bereich der Nachhaltigkeit durch, organisiert Veranstaltungen und bietet Plattformen zum Erfahrungsaustausch und Dialog zwischen Unternehmen und gesellschaftlichen Akteuren. Ein breites Spektrum an Informationsdiensten und Publikationen rundet die Arbeit ab. Regionalbüros und Repräsentanten in ganz Deutschland unterstützen die Arbeit der Hamburger Hauptgeschäftsstelle.

Netzwerk für Erfahrungsaustausch

Als Informations- und Kontaktnetzwerk ist für B.A.U.M. zur Erreichung seiner Aufgaben der aktive und praxisorientierte Informations- und Erfahrungsaustausch sowie der Aufbau und die Pflege vielfältiger nationaler und internationaler Kontakte in Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden, Politik und Medien von großer Bedeutung.

Kritik

Reinhard Behrend von „Rettet den Regenwald“ charaktersierte den Verein im Zusammenhang mit der umstrittenen Umweltpreisverleihung 2011 wie folgt: „B.A.U.M. ist ein Verein, in dem 500 Wirtschaftsbetriebe sitzen, die sich gegenseitig medienwirksam auf die Schulter klopfen.“[2]

Die Arbeit von B.A.U.M. setzt auf "Einsicht" und hat "Apellcharackter" um Unternehmen und Interessensverbände zu einem umweltfreundlicheren Handeln zu bewegen. B.A.U.M. fordert jedoch keine verbindlichen Regeln im Management von seinen Mitgliedern. B.A.U.M. verifiziert in seinen Statuten nicht näher, was "Nachhaltigkeit" und "Nachhaltigkeitsmanagement" konkret für B.A.U.M. an Maßnahmen in der Unternehmenspolitik bedeuten. Der Hamburger Verein leiste Beihilfe zum "Green-washing" und spiele mit seinen Werten in der praktischen Unternehmenspolitik der großen Mitglieds-Konzerne keine Rolle

Unternehmen, die mehrfach für ihre umweltschädliche Produktionsweisen, Rüstungsproduktion oder sozial schwierige Arbeitssituationen aufgefallen sind, sind ebenfalls Förderkreismitglieder bei B.A.U.M.. Der Möbelkonzern IKEA Deutschland ist B.A.U.M.-Mitglied und bezieht ein Großteil seiner Kiefer-Möbelhölzer aus dem hohen Norden Russlands. 300.000 Hektar Naturwald hat die Ikea-Tochter Swedwood allein in Karelien gepachtet und holzt bis dahin von der Holzindustrie unberührte Waldgebiete ab.[3] Mitglied ist auch die Daimler AG, zu der u.a. das in der Rüstung tätige Unternehmen EADS gehört. Die libysche Armee benutzte im März 2011 nachweislich Daimler Actros 4860 Panzertransporter zur Bekämpfung von Aufständischen.[4] Die Deutsche Bank und die Deutsche Börse ist ebenfalls Mitglied in dem Verein.

Die Verleihung des B.A.U.M.-Umweltpreises 2011 an den Unilever-Chef, Harry J. M. Brouwer war mit heftiger Kritik von Robin Wood, Rettet den Regenwald und anderen Organisationene verbunden. „Rettet den Regenwald“ hatte Unilever seinen BAUM-AB-Preis verliehen. B.A.U.M. zeichnete Brouwer aus, weil er die „Nachhaltigkeitsaktivitäten des Konzerns entscheidend geprägt und vorangetrieben“ hat. „Rettet den Regenwald“ verlieh dem Unilever-Chef seinen Anti-Preis dagegen für „für Beihilfe zur Umweltzerstörung und Missachtung der Menschenrechte in Indonesien“.

Vorstand

Dem Vorstand von B.A.U.M. e.V. gehören an:

  • Maximilian Gege (Gründungsmitglied, Vorsitzender seit 2005)
  • Peter C. Mohr (Gründungsmitglied, stellv. Vorsitzender, Schatzmeister)
  • Dieter Brübach
  • Martin Oldeland

Ehemalige Vorstandsmitglieder:

  • Georg Winter (Gründungsmitglied, Vorsitzender bis 2004)
  • Hans-Jürgen Ewers (Gründungsmitglied)
  • Ingo Günther (Gründungsmitglied)
  • Hans Hermann Münchmeyer

Mitwirkung in Gremien

B.A.U.M. wirkt in zahlreichen Gremien von Verbänden, Wirtschaft, Medien und Politik beratend mit, um die Interessen der Unternehmen wirksam zu vertreten, zwischen ungleichen Interessen zu vermitteln und Impulse für eine erfolgreiche Nachhaltigkeitsstrategie zu geben.

Ehrungen und Auszeichnungen

Neben zahlreichen Auszeichnungen wurde B.A.U.M. bereits 1991 für seine „herausragenden praktischen Leistungen“ von den Vereinten Nationen als erste Umweltorganisation der Wirtschaft mit der Aufnahme in die „Global 500 Roll of Honour“ ausgezeichnet. Daneben erhielten B.A.U.M. bzw. B.A.U.M.-Vorstände zahlreiche weitere nationale und internationale Auszeichnungen. Beispiele sind die Auszeichnungen für die B.A.U.M.-Projekte MIMONA und Solarspaß an Schulen im Rahmen der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung, der im Jahr 2003 durch den Club of Budapest verliehene Change the World – Best Practice Prize an INEM und B.A.U.M. oder 2001 die Auszeichnung der von B.A.U.M. initiierten und geleiteten Kampagne „Solar – na klar!“ als beste nationale Kampagne durch die EU-Kommission in Brüssel.

Internationaler Dachverband

Das von B.A.U.M. mitgegründete International Network for Environmental Management (INEM e. V.) ist heute mit 21 ähnlichen Organisationen in 15 Ländern aktiv.

B.A.U.M.-Umweltpreis/Internationaler B.A.U.M.-Sonderpreis

Seit 1993 verleiht der B.A.U.M. e. V. seinen Umweltpreis. Der undotierte Preis zeichnet herausragende persönliche Leistungen und individuelles Engagement im betrieblichen Umweltschutz aus. Er honoriert langjähriges Engagement und beispielhafte Initiative für Innovationen in der Unternehmenspraxis im Sinne eines vorbeugenden und ganzheitlichen Umweltmanagements als Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung. Wichtiges Kriterium bei der Auswahl und Bewertung der Preisträger sind die Praxisrelevanz und die Übertragbarkeit der initiierten Maßnahmen auf andere Unternehmen. Durch die Preisverleihung trägt B.A.U.M. auch zur öffentlichen Anerkennung der Preisträger sowie zur Stärkung ihrer Position im Unternehmen bei.

Der B.A.U.M.-Umweltpreis wird in den Kategorien Großunternehmen und Kleine und Mittelständische Unternehmen vergeben. Weitere Preise werden an Wissenschaftler verliehen, die seit Jahren vorbildliche Arbeit geleistet und neue, wegweisende Erkenntnisse im Bereich Umweltmanagement und nachhaltige Entwicklung gewonnen haben. Darüber hinaus werden Medienvertreter ausgezeichnet, die Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen einen wichtigen Platz bei ihrer Arbeit einräumen sowie Vertreter aus anderen gesellschaftlichen Bereichen wie z. B. Institutionen/Verbänden oder der Medizin, die in ihren Bereichen herausragende Beiträge zu einer nachhaltigen Entwicklung geleistet haben.

Seit 2004 wird zudem der Internationale B.A.U.M.-Sonderpreis an Persönlichkeiten verliehen, die sich ebenfalls seit Jahren sehr intensiv im Bereich Umweltschutz, Naturschutz bzw. für soziale Fragen engagieren.

Preisträger[5]

Im Jahr 2010 ging der Internationale B.A.U.M.-Sonderpreis an

  • Douglas Tompkins, The Conservation Land Trust, Foundation for Deep Ecology

Mit dem B.A.U.M.-Umweltpreis 2010 wurden ausgezeichnet:

  • Marion Sollbach - Galeria Kaufhof GmbH
  • Thomas Jorberg - GLS Gemeinschaftsbank eG
  • Horst P.Popp - UmweltBank AG
  • Alfred T. Ritter - Alfred Ritter GmbH & Co. KG, Ritter Energie- und Umwelttechnik GmbH & Co. KG
  • Ralf Luther - Landratsamt Schmalkalden-Meiningen
  • Fritz Lietsch - Altop Verlags GmbH
  • Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker - International Panel for Sustainable Resource Management

B.A.U.M. Informationsmedien

  • Der B.A.U.M.-Newsletter informiert aktuell zu Projekten, Veranstaltungen und Neuigkeiten aus Wirtschaft und Umwelt.
  • Das Magazin „FORUM Nachhaltig Wirtschaften“ erscheint vierteljährlich und berichtet über neue Entwicklungen, Trends und Erfolgsbeispiele zu den Themen Nachhaltigkeit und unternehmerische Verantwortung.
  • Das B.A.U.M.-Jahrbuch erscheint jeweils zu Beginn des Jahres und bietet neben Beiträgen zu einem aktuellen Schwerpunktthema und einem Überblick über die Aktivitäten des Verbands zahlreiche Firmenportraits.

B.A.U.M. Group

Neben dem gemeinnützigen B.A.U.M. e.V. besteht die B.A.U.M. Group mit mehreren wirtschaftlich und juristisch eigenständigen Beratungsunternehmen.

Einzelnachweise

  1. [1] Wer wir sind und wofür wir stehen. Online , 5. Juni 2010
  2. http://csr-news.net/main/page/2/?s=anbau
  3. https://www.regenwald.org/aktion/877/ikea-wohnst-du-noch-oder-zerstoerst-du-schon
  4. http://www.kritischeaktionaere.de/daimler.html Kritische Aktionäre: Daimler baut überdimensionierte Autos und Raketenwerfer. Die Daimler AG hat jahrelang auch Diktaturen beliefert.
  5. www.baum-umweltpreis.de Preisträger 2010

Weblinks

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