Der Mensch (Homo) ist heute der einzigste Überlebende eines einst artenreichen Stamms von ständig aufrecht gehenden Primaten aus der Familie Hominidae. DNA-Untersuchungen sowie fossile Belege deuten darauf hin, dass der moderne Mensch (Homo sapiens) vor etwa 200.000 Jahren in Ostafrika entstand.

Im Vergleich zu anderen Primaten haben Menschen (Homo) ein hoch entwickeltes Gehirn, das abstraktes Denken sowie Sprache und komplexe Problemlösungen ermöglicht. Diese geistigen Fähigkeiten sind einzigartig in der Tierwelt und kombiniert mit dem aufrechten Gang, der die Hände für mannigfaltige Aufgaben frei macht, ermöglichten sie es den Frühmenschen vor bereits 2,5 Millionen Jahren eine Werkzeugtechnologie zu entwickeln, die es seinesgleichen im Tierreich nicht wieder gibt. Das Verbreitungsgebiet der Menschen dehnt sich heute über die meisten Kontinente der Erde aus. Im Februar 2009 betrug die Zahl der Menschen auf der Erde 6,7 Milliarden Individuen.

Wie die meisten höheren Primaten verfügen Menschen (Homo) über eine komplexe Sozialstruktur. Menschen können vor allem aufgrund ihrer hochentwickelten Kommunikation — in erster Linie mit gesprocher Sprache, Gestik und Schrift — Erkenntnisse und Ideen mit anderen Individuen ihrer Art teilen. Menschen (Homo) verfügen über komplexe soziale Strukturen, die teils aus kooperierenden, teils aus konkurrierenden Gruppen bestehen. Die Spannweite reicht im Kleinen von Familien bis zu Nationen im Großen. Soziale Interaktionen zwischen Menschen (Homo) bestehen aus einer Vielzahl von Traditionen, Ritualen, Ethiken, Werten, sozialen Normen und Gesetzen, die zusammen die Grundlage der menschlichen Gesellschaft bilden. Menschen sind unter allen Lebewesen auf der Erde eine unverwechselbare Art, die einen besonderen Sinn für Schönheit und Ästhetik entwickelt hat, was letztlich auch zu einer hochentwickelten Kultur geführt hat. Kombiniert mit dem Wunsch nach Selbstverwirklichung und dem verhälnismäßig großen Hirnvolumen führte dies zu Innovationen wie Kunst, Schrift, Musik und Wissenschaft.

Menschen (Homo) versuchen ihre Umwelt zu beeinflussen, indem sie natürliche Phänomene durch Philosophie, Kunst, Wissenschaft, Mythologie und Religion zu erklären versuchen. Diese natürliche Neugier führte zur Entwicklung von komplizierten Werkzeugen und Fähigkeiten. Obwohl Menschen nicht die einzige Art sind, die Werkzeuge gebrauchen, so sind die Beherrschung des Feuers, das Kochen von Nahrung und das Anfertigen von Kleidung einzigartig im gesamten Tierreich. Menschen geben ihre Fähigkeiten und Kenntnisse so präzise an die nächsten Generationen weiter, dass technische Innovationen mit großem Tempo voranschreiten.

Menschen (Homo) sind eine eukaryontische Spezies. Jede Zelle des menschlichen Organismus besitzt zwei Gruppen aus 23 Chromosomen, die von jedem Elternteil vererbt werden. Es gibt 22 unspezifische Paare von Chromosomen und ein geschlechtsspezifisches Paar. Wie bei allen anderen Säugetieren wird das Geschlecht eines Menschen durch seine Chromosomen bestimmt. Frauen besitzen eine XY-Kombination, Männer eine XX-Kombination, was bedeutet, dass z.B. Erbkrankheiten, die auf dem X-Chromosom basieren (wie z.B. Hämophilie) bei Männern öfter auftreten als bei Frauen. Nach derzeitigen Schätzungen besitzt ein Mensch rund 20.000–25.000 Gene.


Systematik


Literatur

[1] Why Humans and Their Fur Parted Way by Nicholas Wade, New York Times, August 19, 2003

[2] Rogers, Alan R., Iltis, David & Wooding, Stephen (2004). "Genetic variation at the MC1R locus and the time since loss of human body lang="de" hair". Current Anthropology 45 (1): 105-108. doi:10.1086/381006

[3] Jablonski, N.G. & Chaplin, G. (2000). The evolution of human skin coloration (pdf), 'Journal of Human Evolution 39: 57–106

[4] Schwartz, Jeffrey (1987). The Red Ape: Orangutans and Human Origins. Cambridge, MA: Westview Press. pp. 286. ISBN 0813340640.

Die News der letzten 7 Tage

22.03.2023
Biochemie | Genetik | Zytologie
Aus Perspektive eines Ingenieurs ist Biologie chaotisch und unvollkommen
Der Vorteil von Redundanz in biologischen Systemen.
21.03.2023
Paläontologie
Neue Augen bei Trilobiten entdeckt
Wissenschaftler*innen der Universitäten Köln und Edinburgh entdecken bisher übersehene Augen bei Trilobiten.
21.03.2023
Bionik, Biotechnologie und Biophysik | Bioinformatik
Molekularbiologie trifft auf Quantenphysik
Biologische Systeme sind hochkomplex: Sie werden vor allem über genregulatorische Netzwerke gesteuert, in denen Gene, Proteine und RNA auf vielfältige Art interagieren.
21.03.2023
Astrobiologie | Bionik, Biotechnologie und Biophysik
Leben auf fernen Monden
Flüssiges Wasser gehört zu den wichtigsten Bedingungen für die Entstehung von Leben, wie wir es auf der Erde kennen.
21.03.2023
Biodiversität | Ökologie
Die Fichte stirbt und andere Bäume leiden
Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2022 zeigen: Kronenverlichtungen für alle Baumarten weiterhin hoch.
21.03.2023
Genetik | Klimawandel | Physiologie | Zytologie
Modell Arabidopsis thaliana: Ein neuer Signalweg bei niedrigem Sauerstoffgehalt
Der Klimawandel führt zu einem vermehrten Auftreten von Wetterextremen: Im Fokus stehen bisher vor allem lange Dürre- und Hitzeperioden.
21.03.2023
Biodiversität | Taxonomie
Neue Arten der Riesenkrabbenspinnen beschrieben
Ein Forschungsteam aus Deutschland und aus China hat 99 neue Arten aus der Familie der Riesenkrabbenspinnen in Süd-, Ost- und Südostasien beschrieben.
20.03.2023
Biodiversität | Neobiota
Weitverbreitete Arten auf dem Vormarsch
Das menschliche Verhalten treibt den Wandel der Biodiversität und Veränderungen in der Zusammensetzung der Arten rapide voran.
09.03.2023
Biodiversität | Evolution
Zwerge und Riesen auf Inseln sterben besonders leicht aus
Inseln sind Lebensraum für viele Tierarten mit einzigartigen Eigenschaften, darunter sogenannte Zwerge, die im Vergleich zu ihren Verwandten auf dem Festland eine sehr geringe Größe erreichen, sowie Riesen, die wiederum vergleichsweise groß werden.
09.03.2023
Meeresbiologie | Mikrobiologie
Leben im Rauch der Unterwasservulkane
Die arktische Tiefsee liegt fernab der lebensspendenden Energie der Sonne, und nur winzige Mengen an organischem Material, welches Leben speist, kommen dort an.
09.03.2023
Genetik
Genom von Hydra oligactis: Die Sterbliche unter Unsterblichen
Eine Hydra aus dem Piburger See in Tirol könnte neue Erkenntnisse über diese außergewöhnlichen Tiere liefern.
09.03.2023
Genetik | Land-, Forst-, Fisch- und Viehwirtschaft
Genetisches Geheimnis der Ackerbohne gelüftet
Die Ackerbohne, Vicia faba, weist mit ihren proteinreichen Samen ein hohes Potential für die Proteinerzeugung in den ermäßigten Klimazonen Mitteleuropas auf.
08.03.2023
Klimawandel | Ökologie
Alpine Fließgewässer werden wärmer
Alpine Gewässer erwärmen sich schneller als erwartet und besonders in den Wintermonaten.
07.03.2023
Biodiversität | Ökologie
Pflanzenwurzeln: Treibstoff für tropische Bodentiergemeinschaften
Ein internationales Forschungsteam hat neue Erkenntnisse über die Bedeutung von Pflanzenwurzeln für das Leben im Boden, insbesondere in den Tropen, gewonnen.
07.03.2023
Fischkunde | Meeresbiologie | Ökologie
Die veränderte Rolle von Fischen im marinen Kohlenstoffkreislauf
Fische bilden Karbonate aus Meersalzen und scheiden sie in großen Mengen aus.
07.03.2023
Biodiversität | Meeresbiologie
Gewinner und Verlierer im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer
Ein Team von Forschenden hat eine signifikante Abnahme in der Häufigkeit, der Biomasse und der räumlichen Verbreitung von charakteristischen Wattenmeer-Arten, wie Schnecken, Muscheln, Krebsen oder Würmern, im Ostfriesischen Wattenmeer festgestellt.