Drill



Der Drill (Mandrillus leucophaeus) ist wie sein nächster Verwandter in seiner Gattung, der Mandrill (Mandrillus sphinx), ein großer, bunter und höchst sexuell dimorpher Affe aus der Gruppe der Meerkatzenverwandten.


Sie leben in zusammenhängenden Gebieten der äquatorialen Regenwald-Zone im westlichen Zentral-Afrika. Das Verbreitungsgebiet des Festland-Drills reicht vom Cross River in Nigeria bis zum Sanaga River in Kamerun. Die Drills auf Bioko (M. l. poensis), einer Insel vor der westafrikanischen Küste, leben dort im südlichen Teil der Insel. Drills sind während des Tages aktiv und bilden kleine Truppen von 15 bis 25 Affen mit einem dominanten Männchen und mehreren Weibchen. Weibchen gebären ein einziges Junges. Drills suchen ihre Nahrung vor allem auf dem Boden oder in den unteren Schichten der Bäume.

Steckbrief

Lebensraum

Drills (Mandrillus leucophaeus) leben in Wäldern und Flußwäldern des Tieflandes. Dort bevorzugen sie alte Waldbestände, wurden aber gelegentlich auch in kleinen sekundären Wäldern angetroffen. Drills vermeiden offenes Gelände außerhalb des Schutzes der Wälder. Männchen bewegen sich meist nur auf dem Boden, kleinere Weibchen und Jungtiere klettern jedoch bis in die unteren Baumschichten hinauf, entweder um Nahrung oder Schutz zu suchen.

Aussehen

Beide Geschlechter sind oliv braun mit einer blassen Unterseite. Drills (Mandrillus leucophaeus) haben ein nacktes, schwarzes Gesicht und eine verlängerte Schnauze mit hervorstehenden Leisten auf jeder Schnauzenseite, die durch knöcherne Auswüchse und Rillen des Nasenbeins gebildet werden. Männchen haben rosa und lila gefärbte Hoden und eine rötliche Region rund um den After. Bisher kennt man zwei Unterarten des Drills. Beide sind sich in ihrer morphologischen Erscheinung ähnlich, abgesehen von den Haaren auf den Seiten der Krone, die beim Drill des Festlandes (Madrillus leucophaeus leucophaeus) gelb-schwarz geringelt sind und bei den Drills auf der Insel Bioko (Madrillus leucophaeus poensis), 40 km vor der Küste Kameruns, braun gelb mit schwarzer Spitze sind.

Männlicher Drill, imposante Eckzähne
Männlicher Drill, imposante Eckzähne

Die beiden Mitglieder der Gattung Mandrillus erreichen eine Körperlänge von 61,0 bis 76,4 cm Länge, der Schwanz misst zusätzlich 5,2 bis 7,6 cm. Männchen sind fast doppelt so groß wie Weibchen, bei einem Gewicht von durchschnittlich 25 kg, im Vergleich dazu wiegen die Weibchen im Durchschnitt nur 11,5 kg.

Drill (Mandrillus leucophaeus) #4
drill
Drill (male)
Woburn Safari - Monkey

Männliche Drills sind leicht von ihren Verwandten, den männlichen Mandrills durch das Fehlen der bunten Gesichtsfärbung und durch das Fehlen von Vertiefungen in den Knochenauswüchsen des Nasenbeins zu unterscheiden. Das Gesicht der Drills ist tiefschwarz, mit Ausnahme der leuchtend roten Unterlippe.

Fortpflanzung

Die Das Fortpflanzungsverhalten von Mandrillus leucophaeus wurde noch nicht im Detail beschrieben. Doch der Geschlechtsdimorphismus, der charakteristisch für diese Art ist, macht es sehr wahrscheinlich, dass sich diese Affen polygyn fortpflanzen.

Drill (Mandrillus leucophaeus) beim Fressen einer Frucht
Der Drill ist einer der beiden Vertreter der Gattung Mandrillus, aufgenommen im Parken Zoo, Eskilstuna, Schweden

Drills vermitteln ihren sexuellen Status durch unterschiedliche Farbgebungen im Genitalbereich, die von tiefem Rot bis rosa und blau reichen. Der Sexualzyklus der weiblichen Drills dauert in der Regel etwa 33 Tage. Man nimmt an, dass die Geburtsaison dieser Primaten zwischen Dezember und April liegt. Über Tragzeit der weiblichen Drills gibt es noch keine genauen Berichte, jedoch ist von den nächsten Verwandten, den Mandrills, bekannt, dass sie etwa 168 bis 176 Tage dauert. Es ist anzunehmen, dass dies höchstwahrscheinlich auch für Drills (Mandrillus leucophaeus) zutrifft.

Bedrohungen

Der Drill ist eine der am meisten gefährdeten Arten aller afrikanischen Primaten. Die Zerstörung des Regenwaldes in Kamerun ist der wichtigste Faktor, der für den Rückgang der Drills in den letzten zwanzig Jahren verantwortlich ist. Drills werden wegen ihres schmackhaften, süßen Fleisches intensiv gejagt. Leider bilden Drills bei der Nahrungssuche oft riesige Ansammlungen und für Jäger ist es ein Leichtes, bis zu zwanzig Affen pro Jagdausflug zu erlegen. Es ist enorm wichtig, dass die Jagd auf Drills gesetzlich verboten wird, denn ansonsten wird die Art mit Sicherheit nicht überleben.

Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) listet Drills in Anhang I als bedrohte Tierart.

Systematik


Literatur

Rowe, N. 1996. The Pictorial Guide to Living Primates. East Hampton: Pogonias Press

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