Grüne Meerkatzen



Grüne Meerkatzen (Chlorocebus) sind kleine, tagaktive Primaten aus der Familie der Meerkatzenverwandten (Cercopithecidae).

Sie unterscheiden sich von den eigentlichen Meerkatzen (Cercopithecus) durch das Fehlen bestimmter Merkmale am Schlädel. Grüne Meerkatzen (Chlorocebus) weisen einige Anpassungen an ein Bodenleben auf, die an den Husarenaffen (Erythrocebus) erinnern, aber bei den anderen Meerkatzen (Cercopithecus) fehlen.

Verbreitung

Grüne Meerkatzen (Chlorocebus) sind mittelgroße Altweltaffen (Catarhini). Derzeit sind sechs Arten anerkannt, obwohl einige Taxonomen nur eine einzige Art mit zahlreichen Unterarten akzeptieren. In jedem Fall bilden sie die Gesamtheit der Gattung Chlorocebus.

Grüne Meerkatzen (Chlorocebus) sind in Afrika südlich der Sahara vom Senegal ostwärts bis nach Äthiopien und südwärts bis Südafrika verbreitet. Einige Populationen leben jenseits des Atlantiks auf einigen Karibikinseln, wo sie in vergangen Jahrhunderten von Sklavenhändlern aus Afrika mitgebracht und als Haustiere gehalten wurden. Einige Affen sind entflohen oder wurden freigelassen und deren Nachkommen leben heute auf den westindischen Inseln Barbados, St. Kitts and Nevis, Anguilla und St. Maarten. Eine Population lebt in Broward County, Florida. [2]

Grüne Meerkatzen (Chlorocebus) - biologie-seite.de
Grünmeerkatze (Chlorocebus pygerythrus)

Die Fellfarbe der Oberseite variiert bei Grünen Meerkatzen (Chlorocebus) je nach Art von hellgelb bis grau-grün oder braun bis dunkelbraun, während der untere Teil und die Haare rings um das Gesicht weißlich gelb sind. Das Gesicht, Hände und Füße sind haarlos und schwarz, die Bauchhaut ist bläulich. Männchen haben einen blauen Hodensack und einen roten Penis. Erwachsene männliche Grüne Meerkatzen (Chlorocebus) erreichen eine Körperlänge von 40 - 43 cm, Weibchen sind mit 34 - 39 cm Körperlänge etwas kleiner. Die Schwanzlänge beträgt 30 bis 50 cm. Männchen wiegen 4 - 4½ kg, Weibchen 2½ - 3½ kg. [3]

Im Gegensatz zu den eng verwandten Meerkatzen (Cercopithecus) sind Grüne Meerkatzen (Chlorocebus) nicht in erster Linie Waldbewohner, sondern verbringen den Großteil des Tages auf dem Boden mit der Suche nach Nahrung. Nachts schlafen sie jedoch in den Bäumen.

Westliche Grünmeerkatze (Chlorocebus sabaeus), Abuko Nature Reserve, Gambia
Grünmeerkatzen bei Nakuru, Kenia

Grüne Meerkatzen (Chlorocebus) sind Allesfresser. Der Großteil ihrer Nahrung besteht jedoch aus Gräsern und Früchten. Gelegentlich fressen sie auch kleine Wirbeltiere und Insekten. Grüne Meerkatzen (Chlorocebus) müssen jeden Tag trinken, daher trifft man sie meist in der Nähe von Flüssen oder Seen an. Wie die meisten anderen Mitglieder der Superfamilie Cercopithecoidea, haben sie Backentaschen zur Aufbewahrung von Nahrungsteilen. Grüne Meerkatzen (Chlorocebus) sind besonders aktiv in den frühen Morgenstunden sowie am späteren Nachmittag oder frühen Abend.

Um Paarungsbereitschaft zu signalisieren, präsentiert das Weibchen dem Männchen die Vulva. Da in den Gruppen mehr Weibchen als Männchen leben, paart sich jedes Männchen mit mehreren Weibchen. Während der Paarungszeit präsentiert das Männchen besonders häufig den auffallend blauen Hodensack.

Nach einer Tragzeit von etwa 160 Tagen bringen die Weibchen in der Regel ein einzelnes Junges zur Welt. Geburten finden meist zu Beginn der Regenzeit statt, wenn genügend Nahrung zur Verfügung steht. Die Säuglinge werden etwa im Alter von 6 Monaten entwöhnt und sind nach 4 bis 5 Jahren geschlechtsreif. Männchen beteiligen sich nicht an der Aufzucht der Jungen, jedoch werden Mütter durch andere Weibchen der Gruppe unterstützt. Jungaffen, deren Mütter einen hohen sozialen Rang bekleiden, genießen eine Vorzugsbehandlung. Die Lebenserwartung der Grünen Meerkatzen (Chlorocebus) beträgt rund 25 Jahre in Gefangenschaft und etwa 10 - 12 Jahre in freier Wildbahn.

Grüne Meerkatzen (Chlorocebus) leben in großen Gruppen von bis zu 80 Affen, die aus einigen Männchen und vielen Weibchen und deren Nachwuchs bestehen. Die Gruppenhierarchie spielt eine wichtige Rolle, so haben dominante Männchen und Weibchen den Vortritt bei knappen Nahrungsressourcen und werden von nachrangigen Gruppenmitgliedern gepflegt (Grooming). Während junge Männchen ihre Geburtsgruppe bei Erreichen der Geschlechtsreife verlassen, bleiben die Weibchen ein Leben lang und erben den sozialen Rang ihrer Mütter. Grüne Meerkatzen (Chlorocebus) sind territoriale Primaten - ihre Gruppen beanspruchen eine Fläche von etwa 0,1 bis 1 km².

Grüne Meerkatzen (Chlorocebus) verwenden eine Vielzahl von Lauten um miteinander zu kommunizieren. So warnen sie fremde Gruppen, Abstand zu halten oder alarmieren die Mitglieder der eigenen Gruppe, wenn sich ein Raubtier nähert. Es gibt unterschiedliche Alarmrufe für unterschiedliche Räuber. Gesichtsausdrücke und Körperhaltungen dienen als zusätzliches Kommunikationsmittel. Ihre sozialen Interaktionen sind sehr komplex, so gibt es Bündnisse zwischen einzelnen Affen und bewusste Täuschungen.

Die Klassifizierung der Grünen Meerkatzen (Chlorocebus) hat sich gründlich geändert. Früher zählte man sie zu den Eigentlichen Meerkatzen der Gattung Cercopithecus und erkannte nur eine Art, Cercopithecus aethiops, an. Heute unterscheidet man 6 Arten

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