Klammeraffen



Die sieben allopatrischen Arten der Klammeraffen (Ateles) sind von der Halbinsel Yucatan in Mexiko bis nach Amazonien weit verbreitet und sehr variabel in der Fellfärbung.

Klammeraffen sind große, eleganet, langgliedrige Affen mit einen langen Greifschwanz. Ihre Farbe reicht von beige bis schwarz. Männliche und weibliche Klammeraffen der einzelnen Arten sind praktisch in Größe und Farbe identisch. Dieser Gesamteindruck Ähnlichkeit zwischen den Geschlechtern wird durch die lange, hängende Klitoris der Weibchen verstärkt, die von Laien oft für einen Penis gehalten wird.

Verbreitung

Das Gebiß der Klammeraffen ist durch relativ große, breite Schneidezähne und kleine Molare mit niedrigen, runden Höckern gekennzeichnet. Der Schädel hat große Augenhöhlen, eine kugelige Hirnschale und einen sehr grazilen Unterkiefer. Klammeraffen haben relativ lange, schlanke Gliedmaßen, in vielen Merkmalen den Gibbons oder anderen Arten ähneln, die sich in aufrechter Haltung durch das Geäst bewegen. Die Finger und Zehen sind lang und schmal, und bei den meisten Arten ist der Daumen zurückgebildet.

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Klammeraffen sind weitgehend auf hohe Primär-Regenwälder beschränkt, wo sie die oberen Etagen der Bäume als Lebensraum bevorzugen. Mit ihrem komplexen Bewegungsapparat können sie sich sehr unterschiedlich fortbewegen. Während der Nahrungssuche bewegen sie sich sowohl vierbeinig auf den Ästen als auch in aufrechter Haltung durch Hangeln und Klettern fort. Sie bewegen sich auch zweibeinig in den Bäume und springen gelegentlich. Während der Nahrungsaufnahme nehmen sie fast immer eine aufrechte Haltung ein. Bei der Fortbewegung nutzen sie sehr vorteilhaft auch ihren langen Greifschwanz. Klammeraffen ernähren sich vorwiegend von reifen Früchten, aber zu manchen Jahreszeiten fressen sie große Mengen an jungen Blättern.

Gruppen der Klammeraffen sind in der Regel groß und bestehen aus einem Dutzend oder mehr Tieren beiderlei Geschlechts und jeden Alters. Während des Tages zur Nahrungssuche teilen sich großen sozialen Gruppen kleinere Einheiten von zwei bis fünf Individuen auf, die mit lautem Bellen Kontakt zueinander halten. Diese Kleingruppen bestehen häufig entweder aus erwachsenen Weibchen und deren Nachkommen oder sind reine Männergruppen.

Die Weibchen der Klammeraffen bringen pro Geburt ein einzelnes Junges zur Welt, das ausschließlich von der Mutter betreut und aufgezogen wird.

Primatologen unterscheiden derzeit sieben Arten:

  • Der Weißstirnklammeraffe (Ateles belzebuth) weist bei manchen Tieren ein auffälliges weißes oder gelbbraunes Dreieck auf der Stirn auf.
  • Der Schwarzgesichtklammeraffe (A. chamek) ist durch das schwarze Fell und das dunkle Gesicht charakterisiert.
  • Der Braunkopfklammeraffe (A. fusciceps) ist in Panama und dem nordwestlichen Südamerika beheimatet. Nicht alle Tiere haben den namensgebenden braunen Kopf.
  • Der Geoffroy-Klammeraffe (A. geoffroyi) hat das nördlichste Verbreitungsgebiet, er kommt vom südlichen Mexiko bis ins nördliche Kolumbien vor.
  • Der Braune Klammeraffe (A. hybridus) bewohnt ein kleines Gebiet in Kolumbien und Venezuela.
  • Der Weißwangenklammeraffe (A. marginatus) ist durch seine maskenartige Gesichtszeichnung gekennzeichnet, er lebt in Brasilien.
  • Der Rotgesichtklammeraffe (A. paniscus) hat ein rotes Gesicht und ein schwarzes Fell. Er lebt im nordöstlichen Südamerika.

Systematik


Literatur

Macdonald, D. (2001) The New Encyclopedia of Mammals: 1;. Oxford University Press, London.

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