Weißkopfmaki



Weißkopfmakis (Eulemur albifrons) galten früher als Unterart des Braunen Makis (Eulemur fulvus).

Sie kommen nur im Nordosten Madagaskars vor, sind baumlebend und bewohnen im Allgemeinen die oberen Etagen des Regenwaldes.

Steckbrief

Aussehen

Weißkopfmakis (Eulemur albifrons) sind mittelgroße Lemuren mit einem langen, buschigen Schwanz, den sie bei ihren spektakulären, weiten Sprüngen als Balance einsetzen. Männchen sind grau-braun, wobei die hinteren Gliedmaßen und der Schwanz dunkler gefärbt sind. Die vorderen Gliedmaßen sind bei Männchen blass-grau, der Kopf und das Gesicht sind grau, wobei die Krone dunkler ist. Weibchen sind rot-braun, die Füße und die Unterseite sind dunkler als bei Männchen. Die Wangen und der Bart sind weiß, buschig und bei Männchen ausgeprägter als bei Weibchen. Der Kopf, das Gesicht und die Schnauze der Weibchen sind dunkelgrau ohne den buschigen Wangen der Männchen.

Verbreitung

Weißkopfmakis (Eulemur albifrons) erreichen ein durchschnittliches Körpergewicht von 2,3 kg bei einer Körperlänge von 40 cm. Der Schwanz kann bis zu 50 cm lang werden.

Die genaue Lebenserwartung von (Eulemur albifrons) ist nicht bekannt, es ist aber wahrscheinlich, dass sie in freier Wildbahn wie andere Lemuren der Gattung Eulemur zwischen 20 und 25 Jahre alt werden. In Gefangenschaft steigt die Lebenserwartung auf bis zu 36 Jahre.

Weißkopfmakis (Eulemur albifrons) wurden früher vor allem wegen ihrer Ähnlichkeit mit dem Braunen Maki als Eulemur fulvus albifrons klassifiziert. Genetische Analysen deuten aber darauf hin, dass Weißkopfmakis eine eigenständige Spezies sind.

Lebensraum, Verhalten, Nahrung

Weißkopfmakis (Eulemur albifrons) leben vor allem in feuchten Regenwäldern des Tieflands, aber auch in montanen Regenwäldern. Sie sind baumlebende Primaten und verbringen den Großteil ihrer Zeit in den oberen Schichten des Waldes. Weißkopfmakis sind cathemeral, was bedeutet, dass sie zu verschiedenen Zeiten während des Tages und der Nacht aktiv sind. Sie sind Allesfresser und ernähren sich von Früchten, reifen Blättern, Blüten, Rinde, Saft, Insekten und Tausendfüßlern. Auch wurden sie beim Fressen von Erdreich beobachtet.


Systematik

Fortpflanzung

Das Paarungsverhalten von Weißkopfmakis wurde noch nicht untersucht. Andere Arten der Gattung Eulemur sind entweder monogam oder polygyn , so geht man davon aus, dass es sich bei Weißkopfmakis ebenso verhält. Der Nachwuchs klammert sich in den ersten drei Wochen seines Lebens an den Bauch der Mutter. Nach drei Wochen klettern sie auf den Rücken der Mutter und wagen erste, eigenständige Schritte im Gehölz. Zu dieser Zeit fangen sie bereits an, feste Nahrung anzuknabbern, so wie sie es bei anderen Mitgliedern der Gruppe beobachtet haben. Sie werden aber weiterhin gesäugt, jedoch verliert die Muttermilch in der Ernährung der Jungen mehr und mehr an Bedeutung. Im Alter von ca. 4 bis 6 Monaten sind sie - in der Regel im Januar - entwöhnt.

Im Gegensatz zu anderen Arten der Gattung Eulemur sind Weibchen in der Regel nicht dominant und so weiß man nicht, in welchem Ausmaß die Weibchen aktiv bei der Partnerwahl sind. Weißkopfmakis (Eulemur albifrons) bilden Gruppen, die aus mehreren Männchen und Weibchen bestehen und abhängig von der geografischen Population bis zu 40 Individuen zählen können.

Gefahren

Weißkopfmakis (Eulemur albifrons) werden auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als gefährdet (vulnerable) eingestuft [1]. Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) listet die Art in Anhang I .


Literatur

[1] Andrainarivo et al., 2008. Eulemur albifrons. In: IUCN 2009. IUCN Red List of Threatened Species. Version 2009.2. <www.iucnredlist.org>. Downloaded on 18 February 2010.

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