Lilla (Rebsorte)
Lilla ist eine weiße, anspruchslose und pilzresistente Tafeltraube aus Ungarn. Durch ihre frühe Reife und gute Frostbeständigkeit ist auch der Anbau in etwas raueren Klimazonen möglich. Lilla ist eine Kreuzung aus Eger 2 x (Pannonia x Mathiasz Janos) und hat keine besonderen Ansprüche an Boden und Klima. Die Neuzüchtung stammt von Jozsef Csizmazia vom Forschungsinstitut für Weinbau und Kellerwirtschaft in Eger.
Lilla ist vor allem nicht als Traubensorte, sondern als Vorname bekannt. Dieser Name wurde von dem ungarischen Dichter Mihály Csokonai Vitéz erfunden - so nannte er seine große Liebe (eigentlich hieß sie Juliana) in seinem Gedichtzyklus, entstanden 1793-1802, erschienen 1805. Der Name ist heute noch selten, aber die Gedichte sind Unterrichtsstoff in jeder Grundschule Ungarns. Der Namenstag von Lilla ist am 16. Februar im ungarischen Kalender. Einschränkend muss hinzugefügt werden, dass "Lilla" als Name bereits in Lessings "Nathan der Weise" in einer Replik Verwendung findet (Akt IV, 3. Szene). "Nathan der Weise" erschien 1779.
Die Rebsorte hat einen starken Wuchs und reift Ende August bis Anfang September. Die Trauben sind groß, mit ovalen gelben Beeren, knackig, neutral, harmonisch im Geschmack mit festem Fruchtfleisch. Lilla ist tolerant gegen Echten und Falschen Mehltau und hat eine gute Frosthärte, neigt bei Überreife allerdings zu Grauschimmelfäule (Botrytis cinerea).
Die weiße Tafeltraube Lilla eignet sich gut für den Erwerbs- und Liebhaberanbau. Sie ist gegen Krankheiten sehr robust, kommt daher fast ohne Pflanzenschutz aus und ist harmonisch im Geschmack.
Abstammung: (Medoc Noir x Perle von Csaba) x (Pannonia Kinsce x Mathiasz Janos Diadala)
Weblinks
- Lilla in der Datenbank des Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof.