Infektiöse Serositis
Die Infektiöse Serositis ist eine durch Riemerella anatipestifer hervorgerufene bakterielle Infektionskrankheit der Entenvögel.
Klinik und Pathologie
Riemerella anatipestifer gilt als eines der am häufigsten nachgewiesenen bakteriellen Infektionserreger in Entengruppen im Alter von über drei Wochen. Die Infektionskrankheit tritt klinisch in verschiedenen Symptomenkomplexen auf. Neben Apathie und Lahmheiten treten respiratorische Symptome wie Rhinitis und Sinusitis auf die sich serofibrinös darstellen. Es können auch unspezifische zentralnervöse Störungen auftreten, die sich meist als Tremor besonders von Kopf und Hals darstellen. Darüber hinaus kann Durchfall mit grünlich-schleimigen Kot auftreten.
Als pathologisch-anatomische Hauptbefunde bei der Sektion tritt die serofibrinöse Polyserositis (Pericarditis, Aerosacculitis, Splenomegalie) in den Vordergrund. Die Klinik kann in Abhängigkeit von Alter und Immunstatus der Tiere perakut bis chronisch auftreten.
Diagnostik und Differentialdiagnosen
Die Diagnose kann durch Erregernachweis aus Trachealabstrichen, Lungen und Luftsäcken gestellt werden. Die unmittelbare Anzüchtung der Proben ist besonders wichtig. Es werden Ausstriche auf Blutagar mit Antibiotikazusätzen bevorzugt, die dann zwei Tage unter mikroaerophilen Bedingungen bebrütet werden. Riemerella anatipestifer ist Oxidase-, Katalase- und Gelatinase-positiv.
Als bakterielle Differentialdiagnosen sind Pasteurella multocida, Escherichia coli, Mykoplasmen, Chlamydien und Clostridium botulinum in Betracht zu ziehen.
Therapie
Wegen der großen Resistenzen bei Nutzgeflügel ist ein Resistenztest empfohlen. Elterntiere können mit einem inaktivierten Impfstoff geimpft werden, dabei ist auf das zutreffende Serovar zu achten. In der Praxis ist eine Erregerfreiheit nach Infektion selten zu erreichen.
Literatur
- Medizinische Mikrobiologie, Infektions- und Seuchenlehre von Rolle/Mayr, Enke Verlag Stuttgart (2007)