Gemeine Sichelmöhre
Gemeine Sichelmöhre | ||||||||||||
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Gemeine Sichelmöhre (Falcaria vulgaris) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Falcaria vulgaris | ||||||||||||
Bernh. |
Die Gemeine Sichelmöhre (Falcaria vulgaris), auch als Sicheldolde bezeichnet, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae).
Beschreibung
Die Gemeine Sichelmöhre wächst als einjährige bis ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 60 cm. Sie ist ausladend verzweigt, so dass sie im Umriss fast halbkugelig wirkt. Die ganze Pflanze ist kahl und von bläulichgrüner Farbe. Die unteren Laubblätter sind einfach oder dreizählig geteilt, die oberen sind dreizählig. Das mittlere Blättchen ist sehr tief dreiteilig oder dreispaltig, die seitlichen zwei- bis dreispaltig geteilt. Alle wirken etwas starr. Die Blattzipfel sind schmal lineal-lanzettlich geformt, bis zu 15 cm lang, 1,5 cm breit und scharf kleinborstig gesägt. Oft sind sie schwach sichelförmig gebogen. Ihr Blattaufbau ist äquifazial, das bedeutet die Blattober- und Unterseite sind gleich gebaut.
Die Blütezeit reicht von Juli bis September. Es wird ein doppeldoldiger Blütenstand gebildet. Meist sind 4 bis 8 Hüll- sowie Hüllchenblätter vorhanden. Die weißen Kronblätter sind bei einer Länge von etwa 0,6 mm ziemlich klein.
Die Spaltfrucht ist eine Doppelachäne. Die Frucht ist bei einer Länge von etwa 3 bis 4 mm lineal-länglich.
Ökologie
Die Sichelmöhre ist meist ein Hemikryptophyt und eine Halbrosettenpflanze. Sie ist ein an Trockenheit angepasster Xerophyt.
Blütenbiologisch handelt es sich um „Nektar führende Scheibenblumen vom Heraclium-Typ“. Als Bestäuber fungieren u. a. Fliegen und Käfer. Die Doldenstrahlen führen eine Tag-Nacht-Bewegung aus (Nyktinastie).
Die Ausbreitung der Diasporen erfolgt durch den Wind verbreitet, wobei sich die ganze Pflanze als Steppenroller fortbewegt. Auch Zufallsverbreitung durch Huftiere findet statt.
Vorkommen
Allgemeine Verbreitung
Die Gemeine Sichelmöhre kommt von Mitteleuropa über das nördliche Mittelmeergebiet bis West- und Südwestasien vor. Sie ist ein submediterran-eurasisches Florenelement.
In Österreich ist sie im pannonischen Gebiet häufig, ansonsten zerstreut bis selten zu finden. In der Schweiz ist sie sehr selten und vom Aussterben bedroht.
Verbreitung in Deutschland
Falcaria vulgaris kommt zerstreut in Nordost-, Mittel- und Süddeutschland vor. Sie fehlt unter anderem in Nordwest-Deutschland.
Standortansprüche
Man findet die Gemeine Sichelmöhre zerstreut im Saum sonniger Gebüsche, an Wegen und Ackerrändern, auch in Hackunkraut-Gesellschaften oder Brachen. Sie bevorzugt eher trockenen, kalkreichen, tiefgründigen Rohboden.
Nach Ellenberg ist sie eine Halblichtpflanze, ein Wärmezeiger, subkontinental verbreitet, ein Trockniszeiger, ein Basen- und Kalkzeiger und eine Verbandscharakterart Halbruderaler Pionier- und Lockerrasengesellschaften (Convolvulo-Elymion(=Agropyrion) repentis).
Literatur
- Haeupler/Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands, Ulmer Verlag, Stuttgart, 2000, ISBN 3-8001-3364-4
- Adler, Oswald, Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Ulmer Verlag, Stuttgart und Wien, 1994, ISBN 3-8001-3461-6
- August Binz, Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz, Schwabe & Co. ○AG, Basel, 1986, ISBN 3-7965-0832-4
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1990, ISBN 3-8001-3454-3
- Christian August Friedrich Garcke: Illustrierte Flora, 1972, Verlag Paul Parey, ISBN 3-489-68034-0
- Heinz Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen. 5. Auflage, Ulmer-Verlag, 1996
- R. Düll/ H. Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. 6. Auflage, Quelle & Meyer-Verlag, 2005, ISBN 3-494-01397-7
Weblinks
- Falcaria vulgaris. FloraWeb.de
- Eintrag bei GRIN.