Säugetierkunde


In der Zoologie ist Säugetierkunde das Studium einer Klasse von Wirbeltieren mit Eigenschaften wie homöothermischem Stoffwechsel, Fell, Vierkammerherzen sowie komplexen Nervensystemen und Verhaltensweisen. Wissenschaftlich wird die Säugetierkunde als Mammalogie bezeichnet und ist auch als "Mastologie", "Theriologie" und "Therologie" bekannt.

Die Zahl der wissenschaftlich beschriebenen Säugetiere auf der Erde wächst ständig und umfasst derzeit 6.495 verschiedene Säugetiere, darunter auch kürzlich ausgestorbene Arten. Auf der Erde wurden 5.416 lebende Säugetierarten identifiziert und seit 2006 sind etwa 1.251 neu hinzugekommen. Die Hauptzweige der Säugetierkunde umfassen Naturgeschichte, Taxonomie und Systematik, Anatomie und Physiologie, Ethologie, Ökologie sowie Management und Kontrolle der Bestände.

Die Mammalogie verzweigt sich in andere taxonomisch orientierte Disziplinen, darunter die Primatologie (Erforschung der Primaten) und Zetologie (Erforschung der Wale). Wie andere wissenschaftliche Disziplinen ist auch die Säugerkunde ein Teil der Zoologie, die wiederum ein Teil der Biologie ist (das Studium aller Lebewesen).

Säugetierforscher haben in erster Linie das Studium und die Beobachtung von Säugetieren im Blick. Zu wissen, wie Säugetiere zu Ökosystemen beitragen oder wie sie sich entwickeln, läßt Rückschlüsse über die Ökologie dahinter zu. Säugetiere sind wichtig in der Landwirtschaft und werden als Haustiere gehalten. Das Studium der Lebensräume und der Nahrungsquellen von Säugetieren hat viel zum Überleben einzelner Arten beigetragen. Die Domestizierung einiger kleiner Säugetiere hat auch dazu beigetragen, verschiedene Krankheiten durch Viren und Heilmittel zu entdecken.

Die ersten Menschen, die Säugetiere erforscht haben, waren die alten Griechen, auch mit Aufzeichnungen über Säugetiere, die nicht in Griechenland heimisch waren. Aristoteles war einer der ersten, der Wale und Delfine als Säugetiere erkannte. Der Begriff „Mammalogie“ wurde 1820 von dem französischen Naturforscher Anselme Gaëtan Desmarest (1784– 1838) eingeführt.