Windsack


Windsack
Windsack als Dekorationsobjekt (siehe Koi-Nobori)

Ein Windsack ist ein aus wetterbeständigem Nylon-Gewebe angefertigter Schlauch, der an einer Stange einige Meter über dem Boden drehbar gelagert aufgehängt ist. Er dient dazu, die Windrichtung und die ungefähre Windstärke anzuzeigen.

Windsäcke kommen überall dort zum Einsatz, wo es weniger auf das Gewinnen exakter Daten, sondern auf eine leicht interpretierbare, schnell fassbare Anzeige ankommt. Zur Vermeidung von Unfällen ist es gerade in hektischen Situationen entscheidend, die Geschwindigkeit und Richtung des Winds auf einen Blick zu erkennen. Hängt der Windsack schlaff herab, weht kein anzeigbarer Wind. Steht er stramm in der Horizontalen, so herrscht ein starker Wind.

Nach den Regeln der internationalen Luftfahrtorganisation ICAO müssen Windsäcke auf allen Flugplätzen und Hubschrauberlandeplätzen vorhanden sein. Dort sollten sie aus der Luft und für Piloten am Boden eindeutig auszumachen sein und für den Sichtflug in der Nacht auch über eine Beleuchtung verfügen. Ein Windsack darf von Luftströmungen (zum Beispiel durch Triebwerke oder Propeller) sowie Luftverwirbelungen durch angrenzende Waldstücke nicht beeinflusst werden. Zur leichteren Erkennbarkeit aus der Luft soll jeder Windsack von einem Kreis, bevorzugt in weißer Farbe, umgeben sein.

Windsäcke sind auch an zahlreichen Straßen und Brücken anzutreffen, auf denen Seitenwinde zur ernstzunehmenden Gefahr werden können. Hier geben sie Kraftfahrern die Möglichkeit, ihre Fahrweise rechtzeitig den herrschenden Windverhältnissen, etwa einem plötzlich stärkeren Seitenwind auf Talbrücken, anzupassen. Windsäcke finden allerdings auch in Häfen, an Umfüllstationen und Tankanlagen sowie in der Industrie Verwendung.

Die meisten Windsäcke sind in leuchtend rote und weiße Ringe unterteilt, also farblich deutlich erkennbar gestreift, um sie aus der Ferne bzw. aus der Luft besser erkennen zu können. Außerdem helfen die Ringe bei der groben Einschätzung der Windstärke. Eine verbreitete Faustregel lautet, dass für jeden aufgeblähten Ring etwa 5 Knoten Windstärke gezählt werden. Eine sichere Quelle für diese Regel scheint es allerdings nicht zu geben.

Genauere Windmessgeräte sind Windrichtungsgeber und Anemometer.

Weblinks

Commons: Windsack – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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