Weiße Maulbeere



Weiße Maulbeere

Weiße Maulbeere (Morus alba), Früchte

Systematik
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Maulbeergewächse (Moraceae)
Gattung: Maulbeeren (Morus)
Art: Weiße Maulbeere
Wissenschaftlicher Name
Morus alba
L.
Früchte und Blätter.
Querschnitt durch den Stamm

Die Weiße Maulbeere (Morus alba) ist eine sommergrüne Baumart in der Gattung der Maulbeeren aus der Familie der Maulbeergewächse (Moraceae).

Beschreibung

Die Weiße Maulbeere wächst als ein bis zu 16 Meter hoher Baum. Die Rinde ist matt graugrün bis rötlichbraun, an alten Bäumen dunkel orangebraun. Die Krone ist hoch und ziemlich schmal, Äste sind auffallend häufig gebrochen; manchmal entwickelt sich die Krone allerdings auch niedriger und gewölbt.

Die Triebe sind dünn und gerade und anfangs fein behaart. Die Blattform ist sehr variabel; es kommen am gleichen Baum gelappte und ungelappte Blätter vor; manche Blätter sind an der Basis herzförmig oder rund, die meisten eiförmig zugespitzt. Die Blätter sind in der Regel bis 10 × 8 cm groß, einzelne bis 20 × 12 cm; am Rand weisen sie große dreieckige Zähne auf; die Nerven sind auf der Blattunterseite behaart. Der Blattstiel ist etwa 2,5 cm lang, gefurcht und etwas behaart. Nebenblätter sind vorhanden.

Die Früchte sind weiß, später gelblich, aber häufig auch rosa bis purpurfarben und essbar. Da sie nicht haltbar sind, werden sie in Geschäften – wenn überhaupt – nur in getrockneter Form angeboten.

Vom Geschmack her sind die weißen Maulbeeren sehr saftig und süß. In Anatolien wird aus dem Saft auch Sirup gewonnen, das als Heilmittel für verschiedene kleine „Wehwehchen“ benutzt wird oder auch als Brotaufstrich.

Inhaltsstoffe

In den Blättern ist 4-,5-Hydroxypipecolinsäure enthalten. Wenn die Blätter mit dem Pilz Fusarium solani infiziert sind, bilden sich Moracine als Phytoalexine. Im Holz kommt Morin vor, das als Reagenz zum Nachweis verschiedener Kationen dienen kann. In der Rinde kommen Mulberrofurane als teilweise farbige Lignane vor.

Verbreitung

Die Weiße Maulbeere ist ursprünglich in China beheimatet. Da sie die wichtigste Maulbeer-Art für die Seidenraupenzucht darstellt, wird sie auch in vielen anderen klimatisch geeigneten Regionen außerhalb Chinas gepflanzt. In Deutschland ist sie nicht nur recht häufig in Parks, sondern gelegentlich auch als Hecke anzutreffen.

Zuchtformen

Cultivar 'Pendula': Kleiner Maulbeerbaum mit schirmförmiger Krone und hängenden Zweigen
  • 'Fruitless': Eine männliche Form, die keine Früchte ansetzt.
  • 'Laciniata': Diese Form besitzt sehr tief eingeschnittene Blätter.
  • 'Mapleleaf': Eine männliche Form, die keine Früchte ansetzt. Die tief gelappten Blätter erinnern im Aussehen an Ahornblätter.
  • 'Nuclear Blast': Die Blätter dieser Form sind zu Fransen und Bändern reduziert; der Strauch wirkt dadurch krank und verkümmert; der englische Sortenname spielt auf dieses Aussehen („wie nach einer radioaktiven Verstrahlung“) an.
  • 'Pendula': Bei dieser Form sind alle Zweige hängend. Sie wächst als kleiner Baum mit schirmförmiger Krone. Die Blätter sind mit etwa 20 cm Länge und 12 cm Breite wesentlich größer als beim Typ. Es werden Früchte gebildet.
  • 'Urbana': Eine hängende Form ähnlich 'Pendula', die jedoch keine Früchte ansetzt.

[1]

Quellen

  • Alan Mitchell, übersetzt und bearbeitet von Gerd Krüssmann: Die Wald- und Parkbäume Europas: Ein Bestimmungsbuch für Dendrologen und Naturfreunde. Paul Parey, Hamburg und Berlin 1975, ISBN 3-490-05918-2.
  • Römpp: Lexikon Naturstoffe, Georg Thieme Verlag 1997, ISBN 3-13-749901-1

Weblinks

Commons: Weiße Maulbeere – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Steckbriefe: [1] [2] Bilder: [3]

Belege

  1. Siehe Alan Mitchell (Quellen) sowie Purdue University (Weblink).

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