Weg-Rauke



Weg-Rauke

Weg-Rauke (Sisymbrium officinale)

Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Familie: Kreuzblütengewächse (Brassicaceae)
Gattung: Rauken (Sisymbrium)
Art: Weg-Rauke
Wissenschaftlicher Name
Sisymbrium officinale
L.

Die Weg-Rauke (Sisymbrium officinale), auch Echte Rauke, Gewöhnliche Rauke, Raukensenf, Wegsenf oder Sängerkraut genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae).

Die Wegrauke wächst an Wegrändern und als „Unkraut“ in Feldern und Gärten. Sie ist in Europa heimisch wo sie häufig vorkommt. Als Heilpflanze ist die Wegrauke heutzutage nahezu unbekannt. Früher wurde sie in der Volksheilkunde jedoch gerne verwendet. Man kann die jungen Blätter und die Samen auch als Küchengewürz einsetzen. [1]

Beschreibung

Blütenstand von oben
Schote der Weg-Rauke

Die Weg-Rauke ist eine einjährige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 70 cm erreicht. Die Weg-Rauke ist aufrecht wachsend mit sparrig abstehenden Ästen. In Bodennähe wächst eine Blattrosette mit fiederteilig gelappten Laubblättern und großem Endabschnitt. Weiter oben werden die Blätter schmaler und kleiner. An den Rändern sind die Blätter gesägt.

Ab Mai bis in den Frühsommer blühen die traubigen Blütenstände an den verzweigten Stängeln. Die kleinen, zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten sind vierzählig. Es sind vier grüne Kelchblätter vorhanden. Die vier gelben Kronblätter sind von 2 mm 4 mm lang. Es sind sechs Staubblätter vorhanden. Eng am Stängel stehen die schmalen, behaarten Schoten, die 8 bis 20 mm lang werden. Der Fruchtstiel ist 2 bis 3 mm lang und fast so dick wie die Schoten. Die Samen haben die Maße: 1 bis 1,3 × 0,5 bis 0,6 mm.

Die Weg-Rauke enthält Gerbsäure, Vitamin C.

Da die Weg-Rauke eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Echten Eisenkraut (Verbena officinalis) hat, wird sie auch als Gelbes Eisenkraut bezeichnet.

Ökologie

Die Weg-Rauke ist einjährig, sommer- oder winterannuell und wurzelt 20,5 cm tief.

Die Blüten sind unscheinbare „Nektar führende Scheibenblumen“. Die Weg-Rauke wird durch Selbst- oder Insekten-Bestäubung befruchtet. Blütezeit ist von Mai bis August.

Die Früchte sind Windstreuer. Die Samen verbleiben lange in den Früchten und werden oft erst mit der ganzen, sparrigen Pflanze verschleppt, sobald diese abgestorben ist. Fruchtreife ist von Juli bis Oktober. Die Pflanze ist ein Wintersteher. Die Samen sind Lichtkeimer.

Vorkommen

Sie bevorzugt nährstoffreiche Böden an warmen Stellen. Man findet sie an Wegen, als Gartenunkraut, auf Schutt, Dämmen und an Ufern. Die Hauptverbreitung nach Oberdorfer ist eurasiatisch (Arten des großen durch Eurasien ziehenden Laubwaldgebietes).

Verwendung

Weg-Rauke wird nach Haeupler & Muer[2] als giftig für bestimmte Tiere angegeben.

Den Samen der Wegrauke kann man als Gewürz verwenden. Sie haben ein würziges senfartiges Aroma. Die frischen gehackten Blätter verleihen Gerichten einen pikanten, kresseartigen Geschmack. Getrocknet kann man sie pulverisieren und wie Senfpulver verwenden. Die Sammelzeit ist von Juni bis September.

In früheren Zeiten wurden die abgestorbenen Pflanzen als Besen genutzt.

Anwendung als Heilpflanze

In der Volksmedizin wurde der Weg-Rauke als Tee verwendet. Die Weg-Rauke wurde auch als Sängerkraut bezeichnet weil der Tee gegen Stimmbandentzündungen eingesetzt wurde.
Weg-Rauke wird als homöopathisches Heilmittel gegen Heiserkeit nach Erkältungen eingesetzt.

Quellen und weiterführende Informationen

Der Artikel beruht hauptsächlich auf folgenden Unterlagen:

Einzelnachweise

  1. Oskar Sebald: Wegweiser durch die Natur Wildpflanzen Mitteleuropas. ADAC Verlag, München 1989, ISBN 3-87003-352-5
  2. Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3800133644

Weblinks

Commons: Weg-Rauke (Sisymbrium officinale) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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