Vertritt


Durch die Beweidung mit Hausrindern erzeugte Hangstrukturen, hier in der Osterhorngruppe

Als Vertritt bezeichnet man die Bodenveränderungen oder Oberflächenformung, die Tiere, insbesondere Huftierherden in der Landschaft bewirken können.

Vertritt wird vor allem dort verursacht, wo Huftiere sich regelmäßig und über längere Zeit aufhalten. Vertritt kennt man jedoch auch von anderen Tieren. So werden zum Beispiel ausgetretene Nilpferdwechsel durch das in ihnen ablaufende Regenwasser allmählich vertieft und können daher landschaftsbeeinflussende Auswirkungen haben. Am bekanntesten sind die Vertrittfolgen von den großen Herden der in den Savannen und Steppen lebenden Tiere. So lassen sich häufig auf Luftbildaufnahmen auf Wasserlöcher zulaufende Tierpfade in den afrikanischen Savannen erkennen.

Vertritt kann die Bodenerosion fördern. Dies tritt seltener in afrikanischen Savannen auf, wo der Boden flach ist. Typischer ist Erosion als Folge von Vertritt in der Nähe von Salzlecken in bergigen Bereichen. Salzlecken liegen häufig in steilen Hangbereichen, so dass unter der hohen Trittbelastung durch Dickhornschafe, Schneeziegen oder Steinböcke die Erosion deutlich zunehmen kann. Vertrittschäden in Gebirgen, sogenannte Viehgangeln, sind jedoch zum überwiegenden Teil auf eine Überweidung durch Hausschafe und Hausrinder zurückzuführen.

Der Schutz vor Vertritt kann ein landschaftsprägendes Element annehmen. Heckenformen wie Knicks oder Redder, die vor allem für den Norden Deutschlands typisch sind, wurden angelegt, um die wertvollen Ackerflächen vor dem Weidevieh zu schützen. Auch in den Eschfluren, wie sie für das Münsterland typisch sind, hatten Hecken diese Funktion.

Siehe auch: Verbiss

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