Truncothalamus


Der Begriff Truncothalamus bezeichnet eine Gruppe von Kernen im Zentralnervensystem (ZNS), die entwicklungsgeschichtlich und funktionell dem Zwischenhirn (Diencephalon) angehören. Zusammen mit dem Palliothalamus bildet er den Thalamus, das „Tor zum Bewusstsein“.

Verbindungen

Dem Truncothalamus werden unspezifische efferente Projektionen auf die Großhirnrinde zugeschrieben, die vor allem bei Weckreaktionen und Aktivitätszuständen eine wichtige Rolle spielen. Afferente Eingänge erhalten die unspezifischen Kerne vor allem aus dem aufsteigenden retikulären Aktivierungssystem (ARAS), das Bestandteil der Formatio reticularis im Hirnstamm ist.

Funktion

Im Schlafzustand depolarisieren die Kerne des Truncothalamus zeitlich synchronisiert und mit einer niedrigen Eigenfrequenz, weshalb im EEG charakteristische niedrigfrequente Wellen mit hoher Amplitude zu beobachten sind. Wird der Truncothalamus afferent erregt, so depolarisieren seine Zellen asynchron und projizieren desynchronisiert auf die Großhirnrinde, im EEG zeigen sich hochfrequente Wellen niedriger Amplitude. Die Wirkung auf die Großhirnrinde lässt sich am ehesten als Vorerregung beschreiben, die sensible und sensorische Eingänge im Sinne einer Bahnung verstärkt.

Als Beispiel für einen solchen Kern ist der Nucleus centromedianus zu nennen.