Tracheide


Tracheiden mit zahlreichen Hoftüpfeln (Abies concolor)
Detailansicht von Tracheiden (Picea abies)

Tracheiden (eindeutiger: Trachëiden) [tʁaχe’ˀi:dən] sind zur Wasserleitung und Festigung gebildete, meist stark verholzte, in axialer Richtung langgestreckte Zellen. Sie finden sich v.a. im Xylem der Leitbündel der Sprossachse von Pflanzen.


Im Gegensatz zu den evolutiv moderneren Gefäßen (Tracheen) haben Tracheiden keine aufgelösten Querwände, sondern leiten das Wasser über sog. Hoftüpfel von Zelle zu Zelle. Im oberen Bereich sind sie zugespitzt und haben deshalb eine größere Verbindungsfläche zur nächsten Zelle; hier befinden sich i.d.R. auch die meisten Tüpfel.

Nacktsamer (Gymnospermae) und Gefäßsporenpflanzen (Pteridophyta) haben meist nur Tracheiden zur Wasserleitung, während Bedecktsamer (Angiospermae) in überwiegendem Maße Tracheen besitzen, die mit größerem Durchmesser und aufgelösten Querwänden eine noch bessere Wasserleitung garantieren. Allerdings steigt bei Laubhölzern auch die Gefahr einer Embolie bei Luftzutritt.


Nachdem sie ihre endgültige Größe, Form und Funktion erreicht haben, sterben die Tracheiden ab und verholzen durch Lignineinlagerung in die Zellwand. Im Gegensatz zu den Tracheen übernehmen sie also auch festigende Funktion. V.a. das englumige, dunklere Spätholz in Nadelgehölzen wird fast ausschließlich zu Festigungszwecken gebildet, weshalb feinjähriges Nadelholz mit hohen Spätholzanteilen im Allgemeinen stabiler und wertvoller ist als grobjähriges.

In Laubgehölzen wird die Festigung dagegen von Sklerenchymzellen übernommen.


Zu erwähnen sind außerdem die radial verlaufenden Holzstrahltracheiden, welche bei einigen Nadelholzarten vorkommen. Sie flankieren den aus Parenchymzellen bestehenden Holzstrahl oben und unten und sind für die Wasserleitung in radialer Richtung zuständig.

Literatur

  • Anita Roth-Nebelsick: „Die Prinzipien der pflanzlichen Wasserleitung“. Biologie in unserer Zeit 36(2), S. 110–118, 2006, ISSN 0045-205X
  • Rudolf Schubert und Günther Wagner: „Botanisches Wörterbuch. Pflanzennamen und botanische Fachwörter“. Stuttgart 2000, S. 551. Rudolf Schubert, Günther Wagner: Botanisches Wörterbuch. Pflanzennamen und botanische Fachwörter mit einer „Einführung in die Terminologie und Nomenklatur“, einem Verzeichnis der „Autorennamen“ und einem Überblick über das „System der Pflanzen“. 11. Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1993, ISBN 3-8252-1476-1.
  • Wilhelm Nultsch: „Allgemeine Botanik“. Stuttgart 2001, Thieme

Weblinks

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