Tastschärfe


Die Tastschärfe – auch Feinwahrnehmung oder epikritische Sensibilität – ist die Fähigkeit, räumlich eng benachbarte Berührungsreize als separate Reize wahrzunehmen und damit Teil der taktilen Wahrnehmung.

Sie kann zum Beispiel mit der Zwei-Punkte-Diskriminationsschwelle bestimmt werden. Hierbei wird die Fähigkeit gemessen, zwei Punkte auf der Fingerkuppe zu unterscheiden. Die Probanden berühren zwei Nadelspitzen, die sich in unterschiedlichen Abständen befinden. Die Unterscheidungsschwelle ist erreicht, wenn die beiden Nadelspitzen nicht mehr getrennt wahrgenommen werden können. Der entsprechende Nadelabstand ist dann ein Maß für die Tastschärfe.

Junge Menschen und insbesondere Blinde haben eine Tastschärfe von etwa 1,5 Millimetern an den Fingerkuppen, ältere hingegen häufig nur noch von bis zu vier Millimetern. Die Tastschärfe kann durch den regelmäßigen Gebrauch des Tastsinns, zum Beispiel beim Werken oder beim Spielen eines Musikinstruments, erhalten oder teilweise sogar verbessert werden. Auch eine elektrische Stimulation der für den Tastsinn zuständigen Nerven kann die Tastschärfe verbessern. Die Tastschärfe unterschiedlicher Hautregionen variiert stark. Sie ist besonders hoch an Handflächen, Fußsohlen, Gesicht und Genitalien. An Beinen und Rücken ist die Schwelle am größten und beträgt mehrere Zentimeter.

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