Tannenbärlapp



Tannenbärlapp

Tannenbärlapp (Huperzia selago)

Systematik
Unterabteilung: Lycopodiophytina
Klasse: Bärlapppflanzen (Lycopodiopsida)
Ordnung: Bärlappartige (Lycopodiales)
Familie: Bärlappgewächse (Lycopodiaceae)
Gattung: Huperzia
Art: Tannenbärlapp
Wissenschaftlicher Name
Huperzia selago
(L.) Bernh. ex Schrank & Mart.
Huperzia selago

Der Tannenbärlapp (Huperzia selago, Syn. Lycopodium selago), auch Teufelsklaue oder Tannen-Teufelsklaue genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Bärlappgewächse (Lycopodiaceae).

Merkmale

Die Sprosse der ausdauernden Pflanze werden zwischen 5 und 30 Zentimeter lang, sind gabelig verzweigt und aufgerichtet. Die Äste sind spiralig benadelt, wovon sich der Trivialname des Tannenbärlapp ableitet. Die Sporangien sind nicht zu Sporenähren vereinigt, sonder stehen hier einzeln in den Achseln von Tragblättern in der Mitte der Jahrestriebe; die Triebe können trotzdem ungehindert weiterwachsen. Danach kann der Ast aber gewöhnlich weiterwachsen.

Die Sporenreifezeit dauert von Juli bis Dezember.

Ökologie

Der Tannenbärlapp ist ein immergrüner Chamaephyt. Er bildet eine VA-Mykorrhiza aus; der Vorkeim und junge Stadien der Sporenpflanze leben parasitisch auf dem Wurzelpilz (Mykoheterotrophie), der der Gattung Glomus angehört. Der Vorkeim, das Prothallium, parasitiert unterirdisch jahrelang auf den Pilzhyphen und wird erst nach 10-12 Jahren geschlechtsreif. Die Sporen werden als Körnchenflieger durch den Wind ausgebreitet, sie sind zu Tetraden vereinigt.

Vegetative Vermehrung erfolgt durch die reichlich an den Sprossenden gebildeten Brutknospen, die an Tieren anhaften bzw. bei Berührung bis 1 m weit abspringen können, sowie durch die Bildung von Tochtersprossen am älteren oder beschädigten Sprossen.

Vorkommen

Als Standort bevorzugt die Pflanze mäßig frische bis trockene, magere, lichte Stellen in bodensauren Wäldern. In Mitteleuropa ist sie vor allem in den Nadelwäldern der Gebirge, jedoch auch von der Tallage bis über die Waldgrenze verbreitet, aber nicht häufig.

Der Tannenbärlapp dringt im Norden in die Arktis vor, sogar bis zur Nordküste von Grönland und ist auch in den tropischen Hochgebirgen und auf der Südhalbkugel in Südaustralien, Tasmanien und Neuseeland sowie auf den Falklandinseln und Tristan da Cunha verbreitet.

In Österreich zerstreut außer in den Bundesländern Wien und Burgenland von der montanen bis subalpinen Höhenstufe.

Verwechslung

Der Tannenbärlapp kann mit Lycopodium-Arten verwechselt werden, die aber einen kriechenden Hauptspross besitzen.

Giftigkeit

Die ganze Pflanze ist durch Huperzin A (Selagin) und andere Alkaloide stark giftig. Die Giftwirkung ist stärker als bei Lycopodium clavatum. Symptome sind u.a. Schwindel, Taumeln und Bewusstlosigkeit; bei Pferden sind schon Todesfälle aufgetreten.

Verwendung

Huperzin A wird zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit eingesetzt wird.[1] Bei den keltischen Druiden fand der Tannenbärlapp unter dem Namen Selago als Zauber- und Heilpflanze Verwendung.[2]

Literatur

  • Bernhard Marbach, Christian Kainz: BLV Naturführer Moose, Farne und Flechten. blv, München 2002, ISBN 3-405-16323-4.
  • Lutz Roth, Max Daunderer, Kurt Kormann: Giftpflanzen – Pflanzengifte. Giftpflanzen von A-Z. Notfallhilfe. Vorkommen. Wirkung. Therapie. Allergische und phototoxische Reaktionen. 4. Auflage. Nikol, Hamburg 2000, ISBN 3-933203-31-7 (Nachdruck von 1994).

Einzelnachweise

  1. Anonymus: Römpp CD 2006. Ihre persönliche Enzyklopädie. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2006.
  2. Wolf-Dieter Storl: Pflanzen der Kelten: Heilkunde, Pflanzenzauber, Baumkalender. AT Verlag, Aarau (Schweiz) 2000, ISBN 978-3-85502-705-7.

Weblinks

Commons: Tannenbärlapp – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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