Streu (Ökologie)


Abgestorbenes Pflanzenmaterial im Anfangsstadium der Zersetzung

Streu ist der Bestandesabfall der Vegetation, der weitgehend unzersetzt der Bodenoberfläche aufliegt und dort die Streuschicht bildet. Streuschichten finden sich vor allem dort, wo keine ackerbauliche Bewirtschaftung stattfindet, sowohl im Wald als auch in anderen Vegetationsformationen wie beispielsweise Grünlandbrachen. Die Streu bildet den sogenannten L-Horizont von litter = Streu.

Streu wird auch das Pflanzenmaterial genannt, welches im Rahmen der Einstreu für Viehställe, z.B. in sogenannten Streuwiesen gewonnen wird.

Zersetzung

Bei der Streuzersetzung wird das organische Material unter Mithilfe von Bodenlebewesen wie Regenwürmern, Asseln, Milben, Springschwänzen und Mikroorganismen zu Humus umgewandelt. Der Abbau kann je nach Umweltbedingungen und Streuzusammensetzung unterschiedlich lange dauern. Ein hoher Anteil von Nadelstreu verzögert im Gegensatz zu Laubstreu den Abbau. Feuchte, Wärme, hoher pH-Wert und Nahrungsangebot wirken sich beschleunigend aus. Unter günstigen Bedingungen kann die Streu innerhalb weniger Wochen bis Monate gänzlich zersetzt werden.

Über die Dauer der Zersetzung von Streu lassen sich nur schwierig Aussagen machen, da diese von zahlreichen Faktoren abhängig ist. Dazu zählen z.B.

  • wie tief das Streu liegt,
  • die Pflanzenart von der das Streu stammt oder
  • der Größe des Streus (Feinstreu wird schneller zersetzt als Grobstreu).

Nimmt man an, dass gleichviel Streu anfällt, wie zersetzt wird, ergibt sich für Streu von Laubbäumen eine mittlere Umsatzdauer von 4 Jahren, für das Streu von Nadelbäumen 350 Jahre.[1]

Weblinks

Commons: Streu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Der Waldboden: Welt zu unseren Füßen

Einzelnachweise

  1. Jürgen Schulz (2002): Die Ökozonen der Erde. 3., völlig neu bearbeitete Auflage. Stuttgart: Eugen Ulmer, S. 152.

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