Spargelerbse



Spargelerbse

Spargelerbse (Lotus maritimus)

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Gattung: Hornklee
Art: Spargelerbse
Wissenschaftlicher Name
Lotus maritimus
L.

Die Spargelerbse (Lotus maritimus, Syn.: Tetragonolobus maritimus (L.) Roth), auch Spargelklee, Spargelschote oder Spargelbohne genannt, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Schmetterlingsblütler (Faboideae). Ihr Hauptverbreitungsgebiet umfasst den Mittelmeerraum und Mitteleuropa.

Beschreibung

Zygomorphe Blüten

Erscheinungsbild und Blatt

Die Spargelerbse wächst als ausdauernde krautige Pflanze. Sie besitzt eine kräftige Grundachse und dünne Bodenausläufer. Der Stängel und die Laubblätter sind mehr oder weniger kurz behaart oder kahl und meist von bläulichgrüner Farbe. Der kantige Stängel ist niederliegend bis aufsteigend, am Grunde verzweigt und meist 10 bis 20 cm lang.

Die Laubblätter sind meist etwas fleischig und fünfteilig gefiedert. Die unteren Blättchen sind stets kleiner als die oberen und wie die Nebenblätter kurz mit dem Blattstiel verwachsen. Sie sind schief eiförmig, spitz und wenig länger als der etwa 0,6 bis 1,2 cm lange Blattstiel. Die drei endständigen Blättchen sind kurz gestielt bis fast sitzend, aus keilförmigem Grund verkehrt-eiförmig bis deltoidisch, bis zu 3 cm lang und bis zu 1,5 cm breit. Sie sind von abgerundeter oder spitzer Form, besitzen keine deutlichen Seitennerven und sind meist nur am Rande und an der Mittelrippe gewimpert.

Blütenstand, Blüte, Frucht und Samen

Die Blütezeit liegt in den Monaten Mai bis Juli. Der relativ kräftige Blütenstandsschaft ist etwa 5 bis 15 cm lang und mehrmals länger als das tragende Laubblatt. Die Blütenstände sind stets einblütig. Unter der Blüte sitzt ein kleines, meist dreizähliges Deckblatt. Die zwittrige Blüte ist zygomorph und fünfzählig mit dopppelter Blütenhülle. Der Kelch ist röhrig-glockig, oft violett überlaufen und besitzt eine etwa 1 cm lange, undeutlich netznervige Röhre mit etwa halb so langen, meist gewimperten Zähnen. Die beiden oberen Kelchzähne sind breiter als die unteren und zusammenneigend. Die 2,5 bis 3 cm lange Krone ist schwefelgelb und beim Verblühen mehr oder weniger ziegelrot überlaufen. Die Fahne ist viel länger als die Flügel und das Schiffchen und besitzt eine fast kreisrunde, rotbraun gestreifte Platte und einen etwas kürzeren Nagel. Die Flügel sind verkehrt-eiförmig und bedecken das oberwärts grünliche Schiffchen.

Die geraden und etwas zusammengedrückten Hülsenfrüchte sind 4 bis 5 cm lang sowie etwa 3 mm breit; sie sind mit vier glatten etwa 1 mm breiten Längsflügeln versehen. Die Hülsenfrüchte sind kahl oder spärlich behaart, zuletzt sepiabraun gefärbt, spät aufspringend, innen gefächert und vielsamig.

Die glatten, olivgrünen und mehr oder weniger schwarz punktierten Samen sind bei einem Durchmesser von etwa 2 mm fast kugelig.

Ökologie

Die unterirdischen Teile der Spargelerbse entwickeln einen unangenehmen Geruch. Die Blättchen zeigen bei dieser Art besonders ausgeprägte Nachtbewegungen.

Der Nektar ist nur solchen Insekten zugänglich (besonders Hummeln), die einen mindestens 12 mm langen Rüssel besitzen; kurzrüsselige Arten gelangen an diesen nur durch einen Einbruch.

(Herbarbeleg) Diese Art sollte wegen ihrer Seltenheit und Gefährdung keinesfalls gesammelt werden.
Offene Hülsenfrüchte und Samen

Vorkommen und Gefährdung

Lotus maritimus ist ein Südmediterran-mitteleuropäische Florenelement. Das geschlossene Verbreitungsgebiet reicht von Nordwestafrika über Spanien und Frankreich bis nach Südskandinavien im Norden, im Osten bis Polen und Rumänien, im Süden bis NW-Jugoslawien, Norditalien, Korsika und Sardinien. Einzelne Vorkommen finden sich auf der Krim und an der kaukasischen Schwarzmeerküste.

Die Spargelerbse kommt in Mitteleuropa zerstreut bis selten vor. In Deutschland kommt diese Art meist zerstreut und relativ selten im mittleren und südwestlichen Gebiet, sowie im südlichen Bayern vor. In Bayern nur im Süden zerstreut, sonst sehr selten. In Deutschland wird die Gefährdung in Kategorie 3: gefährdet eingestuft.

Die Spargelerbse wächst auf nährstoffreichen und wenigstens im Frühling nassen Böden. Sie kommt auf Wiesen und Weiden, in Salzsümpfen und kalkreichen Quellriedern vor.

Literatur

  • Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1975, Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg, ISBN 3-489-70020-1
  • Garcke: Illustrierte Flora. 1972, Verlag Paul Parey, ISBN 3-489-68034-0
  • Sebald, Seybold, Philippi: Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. 1990, Ulmer Verlag, Stuttgart, ISBN 3-8001-3314-8
  • Adler, Oswald, Fischer: Exkursionsflora von Österreich. 1994, Ulmer Verlag, Stuttgart und Wien, ISBN 3-8001-3461-6
  • Binz, Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. 1986, Schwabe & Co. AG, Basel, ISBN 3-7965-0832-4
  • Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. 1990, Ulmer Verlag, Stuttgart, ISBN 3-8001-3454-3

Weblinks

Commons: Spargelerbse – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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