Schluckimpfung


Schluckimpfung im Kindergarten 1960

Die Schluckimpfung ist eine Impfung mit einem Lebendimpfstoff, der oral aufgenommen wird.

Arten

Der Impfstoff besteht aus lebenden, aber abgeschwächten Erregern, die bei immunkompetenten Personen die Krankheit nicht auslösen können. Schluckimpfungen gibt es gegen Polio, Typhus, Cholera, Rotavirus-Erkrankungen u. a.

Anwendung

Vorteile der Schluckimpfung sind, dass der Impfstoff nicht injiziert werden muss und billiger in der Produktion ist. Daher wird er gerne für Massenimpfungen eingesetzt. Früher wurde in der Bundesrepublik Deutschland – wo keine Impfpflicht besteht, sondern nur amtliche Impfempfehlungen gelten – mit dem Slogan „Schluckimpfung ist süß - Kinderlähmung ist grausam“ für eine Teilnahme an der Polio-Schluckimpfung geworben.

Nachteile sind, dass der Schluckimpfstoff an Wirksamkeit verliert, wenn gleichzeitig Magen-Darm-Infekte vorliegen oder der Patient bestimmte Antibiotika einnimmt. Auch für immungeschwächte Personen ist er nicht geeignet, da wie auch bei anderen Lebendimpfstoffen in seltenen Fällen eine Erkrankung durch den Impferreger auslösen kann. Aus diesem Grund wird der Schluckimpfstoff gegen Polio seit 1999 in Europa nicht mehr verwendet, da es nach Ausrottung der Polio in Europa vereinzelt zu Polioerkrankungen durch diese Schluckimpfung kam.[1]

Einzelnachweise

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