Oscher


Oscher

Oscher (Calotropis procera)

Systematik
Euasteriden I
Ordnung: Enzianartige (Gentianales)
Familie: Hundsgiftgewächse (Apocynaceae)
Unterfamilie: Seidenpflanzengewächse (Asclepiadoideae)
Gattung: Calotropis
Art: Oscher
Wissenschaftlicher Name
Calotropis procera
(Ait.) R.Br.

Der Oscher (Calotropis procera, Syn.: Asclepias procera Aiton, A. gigantea Jacquin, non L.), auch Fettblattbaum genannt, ist eine Pflanzenart in der Unterfamilie der Seidenpflanzengewächse (Asclepiadoideae) innerhalb der Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Ihre Frucht wird auch als Sodomsapfel bezeichnet.

Areale gibt es Afrika und im südlichen Asien. Diese Art wird in vielen Ländern angebaut und ist verwildert. Pflanzenteile, besonders die Rinde und die Blätter, werden medizinisch genutzt.

Beschreibung

Calotropis procera ist ein Strauch oder kleiner Baum, der Wuchshöhen von 1 bis 6 m erreicht. Er enthält weißen Milchsaft. Die gegenständig und dekussiert an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind einfach, filzig behaart. Die Blattspreite ist 70 bis 205 mm lang und 55 bis 150 mm breit. Die Blattränder sind glatt. Wenn Blattstiele vorhanden sind, dann sind sie maximal 4 mm lang.

Die verzweigten Blütenstände sind kompliziert aufgebaut. Der Blütenstiel ist 20 bis 32 mm lang. Die zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten sind fünfzählig. Die fünf freien Kelchblätter sind 4 bis 8 mm lang. Die fünf außen cremefarbenen, weißen und innen violetten Kronblätter sind 10 bis 18 mm lang und nur an der Basis verwachsen. Es ist nur ein Kreis mit fünf Staubblättern vorhanden. Zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen mit zwei Stempeln, die oben verwachsen sind, dadurch ist nur eine Narbe vorhanden. Die Staubfäden sind untereinander, mit den Kronblättern und den zwei Stempeln verwachsen; Staubfäden und Stempel bilden zusammen eine Säule. Die Blütezeit reicht von Januar bis Dezember, ist also ganzjährig.

Die apfelähnliche, trockene Frucht (besteht aus zwei Balgfrüchten) hat einen Durchmesser von etwa 70 mm, ist 100 bis 120 mm lang und enthält viele Samen. Die Samen weisen ein Büschel langer, seidiger Haare als Flugorgane auf und haben eine Größe von etwa 6 × 4 mm.

Verwendung

Das Holz ist leicht, hell und weich. Es dient als Brennmaterial und zum Hausbau. Von Nomaden der westlichen Sahara wurde das Holz früher für Holzsandalen und Melkgefäße verwendet. Aus dem Rindenbast können Seile gefertigt werden. In Mauretanien nutzten die Nomaden die trockenen Flocken der Frucht bis etwa zur Mitte des 20. Jahrhunderts, um als Zunder damit Feuer zu machen. Die Pflanze heißt auf Hassania turǧaīye (Pl. turǧe).[1]

Bilder

Quellen

Weblinks

Commons: Oscher – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Creyaufmüller: Nomadenkultur in der Westsahara. Die materielle Kultur der Mauren, ihre handwerklichen Techniken und ornamentalen Grundstrukturen. Burgfried-Verlag, Hallein (Österreich) 1983, S. 127, 269, 364

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