Oligodendrozyt


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GFP-transfizierter Oligodendrozyt

Oligodendrozyten (von griech. oligos ‚wenig‘, dendron ‚Baum‘ und zytos ‚Zelle‘) zählen zu den Gliazellen und kommen nur im Zentralnervensystem (ZNS) vor. Sie besitzen kleine, runde Zellkerne mit hohem Anteil an Heterochromatin. Ihre zellulären Fortsätze bilden Markscheiden aus Myelin, die die Zellfortsätze (Axone) der Nervenzellen umhüllen und so elektrisch isolieren. Im Gegensatz zu den peripher vorkommenden Schwannschen Zellen können in der weißen Substanz des zentralen Nervensystems Abschnitte mehrerer Axone von einem Oligodendrozyten isoliert werden.

Molekulare Nachweismethoden für Oligodendrozyten verwenden spezifische Antikörper für das Myelin-Basische Protein (MBP), das Oligodendrozytenspezifische Protein (OSP, neue Bezeichnung Claudin-11), die cyclische Nukleotid-Phoshpodiesterase (CNP) oder das Proteolipid-Protein.

Zellmembran

Die Plasmamembran kultivierter Oligodendrozyten enthält nachweislich Neurotransmitterrezeptoren über die Depolarisation der Gliazellen ausgelöst werden kann. Beispiel hierfür sind ionotrope Glutamatrezeptoren. Oligodendrozyten weisen dabei ähnliche Sensibilität gegenüber dem exzitatorischen Neurotransmitter Glutamat auf wie Neuronen, bei denen geringe Konzentrationserhöhungen bereits den rezeptorvermittelten Zelltod hervorrufen. Auffällig sind membranständige Wachstumsinhibitoren, wie das Myelin-assoziierte Glykoprotein (MAG) und das Proteoglykan Versican-2. Zusammen mit den von Astrozyten gebildeten Glianarben stellen sie somit entscheidende Inhibitoren der Neuronregeneration dar.

Zellplasma

Im Vergleich mit anderen Gliazellen wie Astrozyten lassen sich Oligodendrozyten durch ein elektronendichtes Zytoplasma von diesen unterscheiden. Es sind neben typischen Organellen wie Ribosomen, Raues endoplasmatisches Retikulum oder Golgi-Apparat vor allem zahlreiche Mikrotubuli-Filamente als Bestandteile des Zytoplasmazytoskeletts exprimiert. Diese verlaufen in den Zellfortsätzen gebündelt, im Zellkörper ohne übergeordnete Raumstruktur.

Zellkontakte

Interzellularkontakte sind entscheidend für die Funktion der Oligodendrozyten. Die Kontaktfläche des Myelins mit dem Axon wird untergliedert in Internodium, Paranodium und Juxtaparanodium, die jeweils besonders molekular spezialisiert sind. An der internodalen Kontaktfläche sind das Myelin-assoziierte Glykoprotein (MAG) und Nectin-ähnliche (NECL) Proteine angereichert. An den Paranodien, die die Ranvier-Schnürringe begrenzen, sind Occludenskontakte (Tight junction, Macula occludens) ausgebildet. Darüber hinaus gibt es Kommunikationskontakte (Gap junctions, Nexus) zwischen Oligodendrozyten und anderen Gliazellen bestehend u. a. aus Connexin-32.

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