Natriumselenit


Strukturformel
2 Natriumion Selenition
Allgemeines
Name Natriumselenit
Andere Namen

Natriumselenat(IV)

Summenformel Na2SeO3
Kurzbeschreibung

farb- und geruchloses, feuchtigkeitsempfindliches Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 10102-18-8
  • 26970-82-1 (Pentahydrat)
PubChem 24934
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Eigenschaften
Molare Masse 172,94 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

3,4 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

320 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

gut in Wasser (950 g·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300​‐​331​‐​317​‐​411
EUH: 031
P: 273​‐​280 [1]
MAK

0,05 mg·m−3[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Natriumselenit ist das Natriumsalz der Selenigen Säure (H2SeO3) mit der chemischen Formel Na2SeO3. Es liegt in Form nadelförmiger, weißer, hygroskopischer Kristalle vor.

Vorkommen

Natriumselenit kommt natürlich in tierischem Gewebe vor.[5]

Gewinnung und Darstellung

Das Salz lässt sich durch Auflösen von Selendioxid in Natronlauge gewinnen, wobei die durch Reaktion des Selendioxids mit Wasser entstehende selenige Säure mit dem Natriumhydroxid zu Natriumselenit reagiert:[6]

$ \mathrm {SeO_{2}+\ H_{2}O\rightarrow H_{2}SeO_{3}} $
$ \mathrm {H_{2}SeO_{3}+2\ NaOH\rightarrow Na_{2}SeO_{3}+2\ H_{2}O} $

Nettoreaktion:

$ \mathrm {SeO_{2}+2\ NaOH\rightarrow Na_{2}SeO_{3}+H_{2}O} $

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

Natriumselenit ist ein farb- und geruchloser, feuchtigkeitsempfindlicher Feststoff.[1] Er hat eine monokline Kristallstruktur mit der Raumgruppe P21/a.[2]

Die Standardbildungsenthalpie für festes Natriumselenit liegt bei −959 kJ/mol für das wasserfreie Salz bzw. bei −2404 kJ/mol für das Pentahydrat.[7]

Das Selenit-Ion ist pyramidal mit C3v-Symmetrie aufgebaut, der Abstand zwischen Sauerstoff- und Selenatom beträgt 1,74 Å.

Bei ca. 40 °C gibt das Pentahydrat sein Kristallwasser ab.

Chemische Eigenschaften

Aus Natriumselenit wird durch Reduktionsmittel sehr leicht rotes amorphes Selen abgespaltet.

Verwendung

Natriumselenit wird zur Rotfärbung von Glas und Porzellan (Reduktion zu rotem Selen), als Bestandteil von Fixierbädern und zur Prüfung der Keimfähigkeit von Saatgut verwendet. Weiterhin wird es in sehr geringer Konzentration (50–1000 µg) in der Medizin bei Selenmangelerscheinungen (Keshan-Krankheit), in der Krebstherapie und als Zusatzstoff in der Tierernährung eingesetzt. Des Weiteren dient es als Nachweisreagenz für Alkaloide.

In Schweden wird in Kunststoff eingebettetes Natriumselenit zur Fällung von Quecksilberionen als unlösliches Quecksilberselenid in Seen verwendet.

Sicherheitshinweise

Natriumselenit ist stark giftig, in der Kategorie 3B (Verdacht auf Krebs erzeugende Wirkung) bezüglich krebserregender Wirkung, und in der Kategorie C (kein Risiko bei Einhalten der Grenzwerte) bezüglich Leibesfruchtschädigung eingestuft.

Siehe auch

  • Natriumselenid Na2Se
  • Natriumselenat Na2SeO4

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Eintrag zu CAS-Nr. 10102-18-8 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  2. 2,0 2,1 Jean D'Ans, Ellen Lax: Taschenbuch für Chemiker und Physiker. Springer DE, 1997, ISBN 3-540-60035-3, S. 626 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. 3,0 3,1 Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens ESIS wurde kein Text angegeben.
  4. Datenblatt Cyanamid bei Fisher Scientific, abgerufen am 30. September 2012.
  5. Natriumselenit bei MeriMed
  6. G. Brauer (Hrsg.), Handbook of Preparative Inorganic Chemistry 2nd ed., vol. 1, Academic Press 1963, S. 431–2.
  7. G.H. Aylward, T.J.V. Findlay: Datensammlung Chemie in SI-Einheiten. 3. Auflage. Wiley-VCH, 1999, ISBN 3-527-29468-6.

Literatur

  • A.F. Holleman, E. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1995. ISBN 3-11-012641-9.
  • Autorenkollektiv: Anorganikum. 5. Auflage. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1973.
  • Thieme Chemistry (Hrsg.): RÖMPP Online – Version 3.1. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart 2008.

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