Musth


Sekretausscheidung in der Musth
Ein wegen Musth angebundener asiatischer Elefant

Als Musth wird die ab der „Pubertät“ der Elefantenbullen ungefähr einmal im Jahr, fast immer im Winter, vorkommende Phase der Aggressivität bezeichnet, die durch einen Testosteron-Schub ausgelöst wird und mehrere Monate anhalten kann. Die Elefantenbullen können in dieser Zeit auch andere Tiere, z. B. Nashörner, angreifen und verletzen. Auch die Gefahr für menschliche Pfleger in Zoos ist in dieser Zeit sehr hoch.

Die Musth ist vermutlich keine Brunft, da die weiblichen Elefanten keinen jährlichen Brunftrhythmus haben. Bullen in Musth greifen auch weibliche Elefanten an und zeigen keine Neigung, mit ihnen zu kopulieren.

Arbeitselefanten in Musth werden traditionell mit dicken Seilen zwischen zwei großen Bäumen festgebunden und erhalten nur minimale Futtermengen. Unter solchen Bedingungen endet die Musth nach zwei bis drei Tagen von selbst.

Etymologie

Das Wort leitet sich ab vom persischen مست (mast, gesprochen /'mʌst/) und bedeutete eigentlich „unter Drogen“ oder „im Rausch“.
Im modernen Sprachgebrauch bezeichnet man damit bei Menschen und anderen Lebewesen Freude, Spaß, Vergnügen oder die Zufriedenheit, wenn man etwas erreicht hat. In diesem Sinne findet man daher das Wort in der Popkultur oft in Liedtexten und im Namen einiger indischer Fernsehshows und Bollywood-Filme wie Masti (2004) und dem Kannada-Film Masti (2007).

Literatur

George Orwell beschrieb 1936 in der Kurzgeschichte Shooting an Elephant, wie ein Elefant wegen Musth erschossen wird.

Weblinks

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