Monomer


Monomere (altgriechisch μόνος mono ‚ein‘, ‚einzel‘ und μέρος meros ‚Teil‘, ‚Anteil‘) sind niedermolekulare, reaktionsfähige Moleküle, die sich zu molekularen Ketten oder Netzen, zu unverzweigten oder verzweigten Polymeren, zusammenschließen können. Im eigentlichen Etymologischen verbirgt sich hinter "méros" im altgriechischen der "An-teil", was auf die fehlende Selbstständigkeit der Monomere verweist. Sie sind nur Anteil, jedoch nicht Teil der hochkomplexen Verbindungen.

Chemie

Der Chemiker versteht hierunter Moleküle mit einer reaktionsfähigen Doppelbindung oder mit funktionellen Gruppen. Auch ringförmige Strukturen, wie Ethylenoxid oder Tetrahydrofuran, können als Monomere in ringöffnenden Polymerisationen herangezogen werden. Es gibt auch anorganische Monomere, z. B. die Orthokieselsäure H4SiO4, die im alkalischen Milieu zu Polykieselsäuren polykondensieren. Monomere können durch Kettenpolymerisation, Polykondensation oder Polyaddition zu Polymeren verknüpft werden.

Biochemie

Bei der räumlichen Struktur von Proteinen bezeichnet der Begriff „Monomer“ das Vorliegen einer einzigen Untereinheit. In manchen Systemen kann diese über Zwischenstufen (Dimer, Trimer (Terpolymer), Tetramer, Pentamer, …) oligomerisieren bzw. assoziieren oder aggregieren. Dabei können molekulare Komplexe mit festgelegter oder variabler Anzahl von Monomeren gebildet werden.

Beispiel

  • Myoglobin, das intrazelluläre Sauerstoff-Überträgerprotein ist ein Monomer,
  • Hämoglobin, der Blutfarbstoff der Erythrozyten ist ein Tetramer, das im O2-beladenen "R"-Zustand in gewissem Umfang zu zwei Dimeren dissoziieren kann

Siehe auch

  • Suffix -mer