Mittelreiher



Mittelreiher

Mittelreiher (Ardea intermedia)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Schreitvögel (Ciconiiformes)
Familie: Reiher (Ardeidae)
Unterfamilie: Tagreiher (Ardeinae)
Gattung: Ardea
Art: Mittelreiher
Wissenschaftlicher Name
Ardea intermedia
Wagler, 1827
Verbreitungskarte des Mittelreihers
Mittelreiher bei der Nahrungssuche

Der Mittelreiher (Ardea intermedia, Syn.: Mesophoyx intermedia) ist eine Vogelart aus der Familie der Reiher. Es handelt sich um eine schlanke, reinweiße Reiherart mit langem Hals und dunklen Beinen. Das Verbreitungsgebiet des Mittelreihers ist Afrika, Südostasien und Australien.

Merkmale

Der Mittelreiher ist ein Schreitvogel von mittlerer Größe und weißem Gefieder. Die Körperlänge beträgt 56 bis 70 Zentimeter. Kopf und Hals machen dabei etwa die Hälfte aus. Mittelreiher wiegen durchschnittlich 400 Gramm.[1]

Er ist vom Silberreiher gut zu unterscheiden, da er deutlich kleiner ist. Vom etwa gleich großen Seidenreiher unterscheidet er sich durch den gelben Schnabel. Im Flug ist er dadurch zu erkennen, dass seine relativ kurzen Beine weniger über den Schwanz hinausragen als bei anderen Reiherarten.

Vorkommen

Sein großes Verbreitungsgebiet umfasst die Tropen vom östlichen Afrika über das südliche und östliche Asien bis nach Australien und Japan. Auf Tasmanien und Neuseeland ist er ein Irrgast.[2] Sein Lebensraum sind Feuchtgebiete und flache Küstengewässer, aber auch überflutete Reisfelder. Sehr selten hält er sich auch an der Küste auf.

Verhalten

Er jagt im flachen Wasser stehend nach Fischen, Krebstieren und Insekten. Gewöhnlich hält er sich dabei in Wassertiefen unter 8 Zentimeter auf und sucht bevorzugt nach Nahrung in Wasserregionen, die dicht bewachsen sind. Seine Nahrung sucht er in dem er bewegungslos Beute auflauert oder durch langsames Vorwärtsschreiten.

Die Nester bestehen gewöhnlich aus Ästen und Zweigen und werden auf Bäumen und Büschen in Gewässernähe errichtet. Dort nistet er in losen Kolonien, oft in der Gesellschaft anderer Reiherarten. Die Kolonien können können sehr groß sein. Im australischen Kakadu-Nationalpark wiesen zwei Kolonien 1.800 beziehungsweise 3.000 bis 4.000 Nester auf.[3] Bei den Nestern handelt es sich um flache, nur lose zusammengfügte Plattformen, die aus trockenen und frischen Zweigen gebaut werden. Am Bau sind beide Elternvögel beteiligt.[4] Die Brut besteht aus zwei bis fünf Eiern. Das Gelege wird von beiden Altvögeln bebrütet und auch die Aufzucht der Jungvögel erfolgt durch beide Elternteile.

Belege

Literatur

  • Bernhard Grzimek: Grzimeks Tierleben. München 1993.
  • Bikram Grewal: Vögel in Indien und Nepal. Gießen 2000.
  • Hermann Heinzel u.a.: Pareys Vogelbuch. Alle Vögel Europas, Nordafrikas und des Mittleren Ostens. Berlin 1992.
  • P. J. Higgins (Hrsg): Handbook of Australian, New Zealand & Antarctic Birds, Band 1, Ratites to Ducks, Oxford University Press, Oxford 1990, ISBN 0195530683

Weblinks

Einzelbelege

  1. Higgins, S. 979
  2. Higgins, S. 980
  3. Higgins, S. 982
  4. Higgins, S. 984

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