Meeresleuchten


Als Meeresleuchten werden Lichterscheinungen im Meer bezeichnet, die der Biolumineszenz zugerechnet werden. Meeresleuchten kann sowohl an der Küste wie auch im offenen Meer beobachtet werden.

Bugwellemeeresleuchten

Biologie des Meeresleuchtens

Noctiluca scintillans
Milky sea vor der somalischen Küste am Horn von Afrika

Das klassische Meeresleuchten wird durch Ansammlungen von Mikroorganismen erzeugt und gehört damit zum Phänomen der Biolumineszenz. Zu den Organismen, die ein Meeresleuchten auslösen können, gehören unter anderem Dinoflagellaten, wie etwa Noctiluca scintillans und Pyrocystis noctiluca, die auch an den sogenannten Roten Tiden beteiligt sind. Dinoflagellaten sind Einzeller, die zu den Algen gerechnet werden.

Beim Meeresleuchten scheint das Meerwasser blau bis grün zu lumineszieren. Tatsächlich leuchtet aber nicht das Meerwasser selbst, sondern die im Seewasser befindlichen Kleinstlebewesen senden nach Berührungsreiz mehr oder weniger lange andauernde Lichtsignale aus.

Dass das Leuchten durch Berührungsreize ausgelöst wird, lässt sich am Strand beobachten. Wenn in der Brandung Meeresleuchten zu beobachten ist, kann man es auch im Sand des Strandes hervorrufen, in dem man mit den Händen oder Füßen über den Sand streicht. Die Organismen, die man dabei berührt, werden als kleine leuchtende Punkte sichtbar. Meeresleuchten ist nur gelegentlich anzutreffen, denn die erforderlichen Mikroorganismen treten keineswegs immer in erfolderlicher Konzentration im Meerwasser auf. Die genauen Rahmenbedingungungen für das Auftrten der Mikororgansimen sind bisher nicht restlos geklärt.

Die Arbeitsgruppe um den amerikanischen Biologen Michael Latz am kalifornischen Meeresforschungsinstitut Scripps Institution of Oceanography entwickelt Methoden, um die Biolumineszenz des Meeresleuchtens zur Strömungsforschung, z. B. zur Entwicklung von verwirbelungsarmen Schiffsrümpfen einzusetzen.

Künstliches Meeresleuchten nach dem Prinzip der Chemolumineszenz lässt sich unter Verwendung von Luminol erzeugen.

Meeresleuchten in der fantastischen Literatur

Im Kinderbuch Jim Knopf und die Wilde 13 von Michael Ende (erschienen 1962) hat das Meeresleuchten eine Schlüsselrolle: Jim Knopf muss helfen, das Meeresleuchten zu reparieren, um das Reich der Meerjungfrauen und Meermänner zu erleuchten. In Endes Buch entsteht das Meeresleuchten allerdings durch die Zusammenarbeit eines Halbdrachens mit einem Schildnöck in einem magnetischen Berg mit Hilfe des Gurumusch-Magneten.

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