Leopold Dippel


Leopold Dippel (* 4. August 1827 in Lauterecken ; † 4. März 1914 in Darmstadt) war ein deutscher Botaniker.

Leben

Dippel war Sohn eines pfälzischen Oberförsters. Er besuchte die Gymnasien in Kaiserslautern und Zweibrücken und studierte ab 1845 an der Forstakademie in Aschaffenburg, wo er Mitglied des später nach München verlegten Corps Hubertia wurde. Später setzte er seine Studien in Jena fort. Hier wandte er sich unter der Leitung von Matthias Jacob Schleiden vor allem der Botanik zu und begann seine bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der Mikroskopie und seine Forschungen über den Aufbau der Pflanzenkörper.

Ab 1869 wirkte Dippel als Professor an der Technischen Hochschule (der heutigen TUD) in Darmstadt auf dem Gebiet der Mikroskopie, Botanik (seit 1871), der Zellen- und Gewebelehre. 1874 war er erster Direktor des Botanischer Garten Darmstadt. Dieser existierte seit 1814, wurde aber erst 1874 an seinen heutigen Standort verlegt. Dippels Interesse galt besonders der Dendrologie (Baumkunde). Das bekannte Arboretum (lat. arbor = der Baum, Baumsammlung) geht auf ihn zurück. Er trug dort eine heute noch bedeutsame Sammlung ausländischer Gehölze zusammen. Nach dem Tod Robert Kochs übernahm Leopold Dippel dessen Idee und forderte ein öffentliches Nationalarboretum des deutschen Reichs, was jedoch nicht verwirklicht wurde. 1896 trat er in den Ruhestand.

Dippel untersuchte Mikroskope von Carl Zeiss, Engelbert und Hensoldt.

Ehrungen

Dippel war Ehrenmitglied und Meister des Freien Deutschen Hochstifts zu Frankfurt am Main. Die Philosophie Fakultät der Universität Bonn verlieh ihm 1864 die Ehrendoktorwürde.

Ihm zu Ehren wurde die Ulmen-Hybride Ulmus × dippeliana C.K. Schneid. benannt.

Werke

  • Das Mikroskop und seine Anwendung Band I. (1867) Band II (1869)
  • Handbuch der Laubholzkunde - Beschreibung der in Deutschland heimischen und im Freien kultivierten Bäume und Sträucher. Für Botaniker, Gärtner und Forstleute (1889 bis 1893 Teil I bis III)
  • Mitarbeit an Die gesamten Naturwissenschaften“. Dritte, neubearbeitete und bereicherte Auflage. Druck und Verlag von G. D. Bädeker, Essen 1873.

Quellen

Über Dippel existiert eine Personenakte in der Deutschen Schillerstiftung in Weimar.

Literatur

  • Nachruf in: Deutsche Corpszeitung 31 [1] (1914/15), S. 146

Weblinks

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