Kappenreiher



Kappenreiher

Kappenreiher (Pilherodius pileatus)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Schreitvögel (Ciconiiformes)
Familie: Reiher (Ardeidae)
Unterfamilie: Tagreiher (Ardeinae)
Gattung: Pilherodius
Art: Kappenreiher
Wissenschaftlicher Name
Pilherodius pileatus
Boddaert, 1783

Der Kappenreiher (Pilherodius pileatus) ist eine Vogelart aus der Familie der Reiher.

Merkmale

Der Kappenreiher erreicht eine Körperlänge von etwa 60 cm und eine Flügelspannweite von ungefähr einem Meter. Sein Gewicht beträgt 400 bis 450 Gramm. Sein Gefieder ist fast vollkommen weiß gefärbt, nur auf dem Oberkopf befindet sich eine schwarze Kappe. Am Hinterkopf weist er lange weiße Schmuckfedern auf. Sein unbefiedertes Gesicht ist bläulich gefärbt und auch der lange, schlanke Schnabel ist am Ansatz bläulich, wird zur Spitze hin jedoch zunehmend hornfarben bis gelblich. Seine für einen Reiher eher kurzen Beine sind von grauer Farbe. Die Geschlechter ähneln sich äußerlich, jedoch werden Männchen etwas größer als Weibchen.

Vorkommen

Seine Heimat sind die tropischen und subtropischen Regionen Amerikas. Er kommt hauptsächlich in Mittelamerika von Mexiko bis Panama, aber auch im nördlichen zentralen Südamerika vor. Dort wohnt er meist in Sumpfgebieten oder Mangroven mit ausgedehnten Flachwasserbereichen, aber auch entlang von Flussläufen oder flachen Seen mit angrenzenden Feuchtwiesen. Obwohl er meist am Süßwasser anzutreffen ist, werden durchaus auch Brackwasser-Biotope besiedelt. Bisweilen sind sie auch auf Reisfeldern anzutreffen.

Verhalten

Kappenreiher sind überwiegend dämmerungsaktiv. Sie gehen meist in den Abend- und Morgenstunden in Flachwasser oder auf Feuchtwiesen auf die Jagd nach kleinen Fischen, Amphibien, Insekten, Würmern und Schnecken. Dabei sind sie meist einzelgängerisch unterwegs. Ihre Paarungszeit beginnt in den größten Teilen des Verbreitungsgebiets im März oder April, in südlichen Verbreitungsgebieten jedoch später. Während der Paarungszeit kommt es seitens des Männchens zu kunstvollen Balzflügen, bei denen es seine Flügel spreizt und seinen Hals in die Höhe reckt. Sie errichten ihre Nester aus Zweigen und Schilf in Bäumen in Wassernähe. Dort legt das Weibchen zwei bis drei Eier, die von beiden Elternteilen abwechselnd über einen Zeitraum von etwa 25 Tagen bebrütet werden. Während dieser Zeit sind die Männchen überaus territorial und verteidigen den Brutplatz gegenüber Artgenossen und Feinden. Die Jungvögel werden von beiden Altvögeln etwa sieben Wochen lang mit Nahrung versorgt, ehe sie das Nest verlassen.

Literatur

  • Steven L. Hilty: Birds of Tropical America. Vermont 1994.
  • Gottfried Mauersberger, Wilhelm Meise: Urania Tierreich (7 Bde.): Vögel. Stuttgart 1995.

Weblinks

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