Kalikokrebs



Kalikokrebs

Orconectes immunis Männchen (Form I)

Systematik
Unterordnung: Pleocyemata
Teilordnung: Großkrebse (Astacidea)
Überfamilie: Flusskrebse (Astacoidea)
Familie: Cambaridae
Gattung: Orconectes
Art: Kalikokrebs
Wissenschaftlicher Name
Orconectes immunis
(Hagen, 1870)

Der Kalikokrebs (Orconectes immunis) ist ein aus Nordamerika stammender Flusskrebs. Er kommt außerhalb seines natürlichen Verbreitungsgebietes auch in der baden-württembergischen Rheinebene vor und breitet sich dort sehr rasch aus. Dabei verdrängt er den Kamberkrebs aus bevorzugten Habitaten und erreicht oft sehr hohe Populationsdichten [1]

Beschreibung

Der Kalikokrebs besitzt einige Ähnlichkeiten mit dem Kamberkrebs. Die beiden Arten sind etwa gleich groß, allerdings ist der Kalikokrebs gegenüber gleich großen Kamberkrebsen dominant. Charakteristisch für Kalikokrebse sind Haarbüschel auf der Innenseite des Scherengelenkes der großen Scheren und am ersten Laufbeinpaar. Die Färbung ist unterschiedlich, meist jedoch beige-braun, selten auch blau oder rosa. Die Unterseite ist heller als der Rücken. Marmorfärbungen kommen vor. Wie beim Kamberkrebs sind die Spitzen der Scheren orange-rote gefärbt, jedoch fehlt dem Kalikokrebs die dunkle Binde hinter dieser Zeichnung.

Lebensraum

Der Kalikokrebs bewohnt verschiedene Gewässertypen. Er kommt in Seen und großen Flüssen, aber auch schneller fließenden Bächen vor. An den Untergrund stellt er eher geringe Ansprüche. Sowohl Gewässer mit schlammigen Untergrund werden besiedelt, als auch solche mit Steinen. Im Vergleich zu den meisten anderen Orconectes-Arten gräbt der Kalikokrebs tiefe Wohnhöhlen.

Lebenszyklus

Der Kalikokrebs ist im Gegensatz zu den europäischen Flusskrebsen ein ausgeprägter r-Stratege, mit hoher Nachkommenzahl (bis zu 500 pro Weibchen) und weist einen für mitteleuropäische Verhältnisse extrem raschen Lebenszyklus auf. Die Eier werden nach der Paarung im Spätherbst gelegt und die Jungtiere schlüpfen ab April, in Ausnahmen auch schon im März des Folgejahres. Bereits nach drei bis vier Monaten können die Jungtiere selbst geschlechtsreif werden.

Verbreitung

Der Kalikokrebs bewohnte ursprünglich nur die Gewässer im Einzugsgebiet des Mississippis von Montana bis zur Mündung in den Golf von Mexiko. Eingeführt wurde er in die nordöstlichen Staaten der USA sowie nach Deutschland. Hier wurde er erstmals 1997 in einem Kanal bei Baden-Baden nachgewiesen. Zurzeit kommt er im Rhein auf etwa 100 Kilometern zwischen Mannheim und Achern vor und zeigt weitere Ausbreitungstendenzen.

Einzelnachweise

  1. Chucholl, C. & Dehus, P. (2011): Flusskrebse in Baden-Württemberg. Fischereiforschungsstelle Baden-Württemberg (FFS), Langenargen, 92 Seiten

Weblinks

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