Kälteagglutinine


Kälteagglutinine, auch Kälteantikörper (Kälte-AK), sind IgM-Autoantikörper im Blut, die erst bei niedrigen Temperaturen (10–15 °C) wirksam werden und gegen ein bestimmtes Antigen auf der Oberfläche von Erythrozyten gerichtet sind.

Wirkung

Kälteagglutinine bewirken eine – bei steigenden Temperaturen wieder rückbildungsfähige – Verklumpung (Agglutination) der Erythrozyten und verursachen dadurch eine Verstopfung kleinerer Blutgefäße. Des Weiteren können sie auch zur Auflösung der Erythrozyten (Hämolyse) führen.

Bedeutung

Niedrige Titer (< 1:64) werden häufig im Serum gesunder Personen gemessen und haben keine Bedeutung. Höhere Titer können bei kaltem Wetter Symptome verursachen: Schmerzen, Akrozyanose, Raynaud-Symptomatik. Ein Akutes Kälteagglutinin-Syndrom kann vorkommen bei Infektionen mit Mykoplasmen, gelegentlich auch von EBV-Mononukleose oder Röteln. Das chronische Kälteagglutinin-Syndrom kommt vor allem bei B-Zell-Lymphomen vor, oder selten auch idiopathisch. Etwa 7-25 % der autoimmunhämolytischen Anämien sollen durch Kälteagglutinine verursacht werden.

Patienten mit Kälteagglutininen wird bei Bluttransfusionen nur erwärmtes Blut gegeben. Ebenso dürfen sie selbst kein Blutplasma spenden, oder bei einer Vollblutspende wird das Plasma ebenso wie das Buffy-Coat im Anschluss vernichtet.

Die Kälteagglutinine sind nicht zu verwechseln mit den Kryoglobulinen.

Quellen und Einzelnachweise

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