John Pringle


John Pringle.

Sir John Pringle (* 10. April 1707 in Stichill[1] (County Roxburghshire, Schottland); † 18. Januar 1782 in London) war ein britischer Arzt.

Leben und Wirken

John Pringle wurde als jüngster Sohn von Sir John Pringle, 2nd Baronet, von Stichill, Roxburghshire (1662–1721) und dessen Ehefrau Magdalene Elliot, of Stobs († Dezember 1739) geboren.[2]

Pringle studierte nur kurz Arzneikunde in St Andrews und wechselte dann an die Universität in Leiden, um dort bei Herman Boerhaave Vorlesungen zu hören. Mit seiner Schrift de marcore selini wurde er dort am 20. Juli 1730 promoviert.

Er ließ sich in Edinburgh als Arzt nieder, gab diese Tätigkeit aber wegen Erfolglosigkeit und mangels Vermögen auf. Stattdessen lehrte er von 1733 bis 1742 an der Universität von Edinburgh als Professor der Moralphilosophie und Metaphysik.

Am 24. August 1742 erlöste ihn John Dalrymple, 2. Earl of Stair, Oberkommandierender der britischen Armee, und betraute ihn mit den Aufgaben eines Feldarztes. In der Schlacht von Dettingen erreichte Pringle durch eine gegenseitige Vereinbarung zwischen John Dalrymple, 2. Earl of Stair, Oberkommandierender der britischen Truppen, und dem Kommandieren der französischen Armee, dem Herzog von Noailles, dass die Lazarette auf beiden Seiten nicht mehr so weit vom Lager entfernt aufgestellt wurden und so für Kranke und Verwundete ein bequemer zu erreichender Zufluchtsort geschaffen wurde.[3] Bis zum 11. März 1744 diente er als Feldarzt, Oberaufseher über die Lazarette und später als erster Feldarzt in Flandern und von 1746 bis 1749 dann in England.

1749 ließ Pringle sich in der Pall Mall (London) nieder und wurde Leibarzt des Herzogs von Cumberland. Am 1. April 1752 heiratete er Charlotte Oliver, die Ehe blieb kinderlos. Am 5. Juni 1766 wurde er nicht erblicher Baronet.

Seine erste wissenschaftliche Veröffentlichung erschien 1750 unter dem Titel Observations on the Nature and Cure of Hospital and Jayl Fevers. Im selben Jahr erschienen in den Philosophical Transactions der Royal Society drei Untersuchungen über Experiments on Septic and Antiseptic Substances. Diese brachten ihm die Copley-Medaille ein. Zwei Jahre später veröffentlichte er seine Observations on the Diseases of the Army in Camp and Garrison. Seither wird er als Begründer der modernen Militärmedizin angesehen.

1772 wurde er zum Präsidenten der Royal Society gewählt; er war Förderer bedeutender Wissenschaftler, wie etwa Jan Ingenhousz. Nach fünf Jahren trat er aus Altersgründen zurück, zog nach Edinburgh, kehrte jedoch im September 1781 nach London zurück. Dort verstarb er wenige Monate später.

Ein Denkmal in der Westminster Abbey[4] ehrt John Pringle.

Der Geologe Sir James Hall war ein Großneffe von ihm.

Werke

Weblinks

  • Eintrag im Archiv der Royal Society (englisch)
  • Pringle. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 13. Altenburg 1861, S. 597–598 (Online bei zeno.org).

Einzelnachweise

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