Hermann Schlegel


Hermann Schlegel.

Hermann Schlegel (* 10. Juni 1804 in Altenburg, Thüringen; † 17. Januar 1884 in Leiden) war ein deutscher Ornithologe.

Biografie

Schlegel war der Sohn eines Bronzegießers. Sein Vater sammelte Schmetterlinge und dies erweckte bei ihm schon früh das Interesse für Naturgeschichte. Die zufällige Entdeckung eines Bussardnests führte ihn zu Vogelstudien und zu einem Treffen mit Christian Ludwig Brehm. Er fing an für seinen Vater zu arbeiten, aber bald danach ging er nach Wien. 1824 besuchte er Vorlesungen von Johann Jacob Heckel und Leopold Fitzinger. Ein Empfehlungsschreiben von Brehm an Josef Natterer verschaffte ihm eine Anstellung am Naturhistorischen Museum Wien.

Ein Jahr nach seiner Ankunft kam Schlegel auf Empfehlung von Karl Franz Anton von Schreibers, dem Direktor des Naturhistorischen Museum Wien, in Kontakt mit Coenraad Jacob Temminck, der zu der Zeit Direktor des Naturhistorischen Museums in Leiden war und einen Assistenten suchte. Zuerst arbeitete Schlegel hauptsächlich an der Reptiliensammlung, aber bald dehnte er sein Aktivitätsfeld auf andere zoologische Gruppen aus.

Es war beabsichtigt, dass Schlegel nach Java reisen sollte, um dort der Naturgeschichtlichen Kommission beizutreten, aber der plötzliche Tod von Temmincks designiertem Nachfolger Heinrich Boie verhinderte die Realisierung des Projekts.

Zu dieser Zeit machte Schlegel Bekanntschaft mit Philipp Franz von Siebold. Gemeinsam realisierten sie das Werk Fauna Japonica (1845–1850).

Als Temminck Anfang 1858 starb, wurde Schlegel sein Nachfolger als Direktor des Naturkundemuseums in Leiden. Zuvor hatte Schlegel 33 Jahre für Temminck gearbeitet. Schlegel war besonders an Südostasien interessiert und so sandte er 1857 seinen Sohn Gustaaf als Vogelsammler nach China. 1859 reiste Heinrich Agathon Bernstein (1828–1865) im Auftrag von Schlegel nach Neuguinea. Als Bernstein 1865 starb, setzte Hermann von Rosenberg dessen Arbeit fort.

1862 wurde Otto Finsch Schlegels Assistent. Zur selben Zeit veröffentlichte Schlegel das Museumsmagazin Notes from the Leyden Museum sowie das Werk Muséum d'histoire naturelle des Pays-Bas, das von 1862 bis 1880 in vierzehn Bänden erschien und von John Gerrard Keulemans, Joseph Smit (1836–1929) und Joseph Wolf illustriert wurde. 1864 starb Schlegels Frau und Otto Finsch wechselte als Kurator und ab 1866 als Direktor des Völkerkunde-Museums nach Bremen.

Schlegel war ein entschiedener Gegner von Darwins Evolutionstheorie, die er als simple Spekulation betrachtete.

Zu Schlegels Ehren benannte Taxa

Nach Schlegel sind unter anderem folgende Tiere benannt:

Werke (Auswahl)

  • 1834-1850 : Fauna Japonica.
  • 1837-1844 : Abbildungen neuer oder unvollstandig bekannter Amphibien: nach der Natur oder dem Leben entworfen.
  • 1854 : De zoogdieren geschetst.
  • Traité de fauconnerie : ouvrage orné de dix sept planches. - Leide : Arnz, 1853. Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
  • 1854-1858 : De vogels van Nederland. 3 vols.
  • 1857-1858 : Handleiding tot de beoefening der dierkunde. 2 vols.
  • 1860-1862 : De dieren van Nederland. Gewervelde dieren.
  • 1862-1876 : Revue méthodique et critique des collections déposées dans cet établissement. 7 Vols.
  • 1863-1872 : De Dierentuin van het Koninklijk Zoologisch Genootschap Natura Artis Magistra te Amsterdam zoölogisch geschetst.
  • 1868 : Natuurlijke Historie van Nederland. De vogels.
  • 1870 : Natuurlijke Historie van Nederland. De kruipende dieren.
  • 1870 : Natuurlijke Historie van Nederland. De zoogdieren.
  • 1870 : Natuurlijke Historie van Nederland. De Visschen.
  • 1872 : De dierentuin van het Koninklijk Zoölogisch Genootszchap Natura Artis Magistra te Amsterdam. De vogels. De zoogdieren. De kruipende dieren. Met historische herinneringen van P.H. Witkamp.

Literatur über Herrmann Schlegel

  • A Concise History of Ornithology, Michael Walters ISBN 1-873403-97-6
  • Wilhelm Stricker: Schlegel, Hermann. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 31, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 377 f.

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