Eliava-Institut für Phagenforschung


Koordinaten: 41° 44′ 2,7″ N, 44° 46′ 19,2″ O Das Eliava-Institut für Phagenforschung (George Eliava Institute of Bacteriophage, Microbiology and Virology - IBMV) ist ein Bakteriophagen-Institut in Tiflis, welches als seinen Vorläufer ein 1923 eingerichtetes bakteriologisches Laboratorium aufweist.

Der Kanadier Félix Hubert d’Hérelle und der georgische Mikrobiologe Georgi Eliava gründeten auf dem Laboratorium aufbauend (und auch mit finanzieller Unterstützung der sowjetischen Regierung) dann 1936 das (Eliava-)„Bakteriophagen-Institut“; derzeitiger Leiter des "Laboratory of Phages Morphology and Biology" ist Prof. Zemphira Alavidze.[1]

Als Eliava in eine Intrige geriet, wurde er 1937 unter Stalins Herrschaft verhaftet und hingerichtet. D’Hérelle verließ Georgien und gab seine wissenschaftliche Arbeit auf. Während die Bakteriophagentherapie in der Folgezeit auch in Moskau und Breslau (das dortige Behandlungszentrum wird von der Polnischen Akademie der Wissenschaften betrieben) weiter verfolgt wurde, jedoch im Westen kaum Interesse und Forschung bestand, entwickelte sich das Institut in Tiflis in Ermangelung von genügend Antibiotika zum Zentrum der sowjetischen Bakteriophagen-Forschung (als Teil der Georgischen Akademie der Wissenschaften).

Das Institut ist auch heute noch existent; es soll in einem technisch sehr schlechten Zustand und es sollen dort rund 50 Mitarbeiter beschäftigt sein. Vor der Auflösung der UdSSR sollen es 250 Mitarbeiter gewesen sein; „zur Glanzzeit“ waren angeblich sogar in einem Nebengebäude 1200 Arbeiter in der Phagenproduktion gegen Krankheiten wie Typhus, Blutvergiftung oder Durchfall beschäftigt.[2]

Unter gleicher Adresse stellt die Firma JSC Biochimpharm unter ihrem Direktor David Saralidze zahlreiche Bakteriophagenprodukte in flüssiger und in Tablettenform zur Phagentherapie her, seit 2008 auch für den Export. Auch die niederländische Firma Micreos stellt unter Absprache mit dem Eliava-Institut Phagenprodukte für die Lebensmittelsicherheit her.

Quellen

Einzelnachweise

Weblinks

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