Echte Schönhörnchen



Echte Schönhörnchen

Prevost-Hörnchen (Callosciurus prevostii)

Systematik
Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie: Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie: Schönhörnchen (Callosciurinae)
Gattung: Echte Schönhörnchen
Wissenschaftlicher Name
Callosciurus
Gray 1867

Die Echten Schönhörnchen (Callosciurus) sind eine in Südostasien verbreitete Gattung von Hörnchen, die überaus arten- und formenreich sind. Mehrere Arten haben selbst kleinste Inseln besiedelt und kommen hier in abweichenden Unterarten vor. Insgesamt zählt man 14 Arten mit bis zu 300 verschiedenen Unterarten oder Varianten. Manche Zoologen sehen außerdem die hier als selbständige Gattungen behandelten Sulawesi-Riesenhörnchen, Baumstreifenhörnchen und Borneo-Zwerghörnchen als Angehörige der Echten Schönhörnchen an.

Mehrere Arten sind äußerst farbenprächtig und gehören zu den buntesten Säugetieren überhaupt. Das Pallashörnchen ist oberseits unauffällig olivgrün gefärbt, hat aber einen leuchtend roten Bauch. Das Prevost-Hörnchen ist dreifarbig: oberseits schwarz, an den Flanken weiß und unterseits rotbraun. Das Finlayson-Hörnchen kommt in drei verschiedenen Morphen vor: eine ist rotbraun, eine weitere einfarbig schwarz und eine dritte rein weiß. Die Kopf-Rumpf-Länge dieser Hörnchen reicht von 15 bis 25 Zentimeter, hinzu kommen 8 bis 25 Zentimeter Schwanz.

Die meisten Schönhörnchen sind Bewohner tropischer Regenwälder. Manche Arten sind aber als Kulturfolger auch in Parks und Gärten Südostasiens heimisch geworden. In den Bäumen bauen sie ihre Nester aus Pflanzenteilen. Sie leben einzelgängerisch und bringen ein bis fünf Junge zur Welt. Die Nahrung besteht hörnchentypisch aus Nüssen, Früchten und Samen, nebenher auch aus Insekten und Vogeleiern.

Die folgenden 14 Arten werden unterschieden:

Ein Pallashörnchen verspeist eine Erdnuss
  • Pallashörnchen, Callosciurus erythraeus (Pallas 1779), südliches China, Taiwan, Hainan, Südostasien
  • Anderson-Hörnchen, Callosciurus quinquestriatus (Anderson 1871), Grenzregion zwischen Yunnan und Myanmar
  • Finlayson-Hörnchen, Callosciurus finlaysonii (Horsfield 1824), Myanmar, Thailand, Kambodscha
  • Graubauchhörnchen, Callosciurus caniceps (Gray 1842), Myanmar, Thailand, Malaiische Halbinsel
  • Einfarbiges Schönhörnchen, Callosciurus inornatus (Gray 1867), Yunnan, Laos, Vietnam
  • Irawadi-Hörnchen, Callosciurus pygerythrus (Geoffroy Saint-Hilaire 1831), Nepal, nordöstliches Indien, Bangladesch, Myanmar
  • Phayre-Hörnchen, Callosciurus phayrei (Blyth 1856), südl. Myanmar
  • Prevost-Hörnchen, Callosciurus prevostii (Desmarest 1822), Malaiische Halbinsel, Sumatra, Borneo, zahlreiche kleine Inseln; eingeführt auf Sulawesi
  • Kinabalu-Hörnchen, Callosciurus baluensis (Bonhote 1901), nordwestl. Borneo
Junges Bananenhörnchen (Callosciurus notatus)
  • Bananenhörnchen, Callosciurus notatus (Boddaert 1785), Malaiische Halbinsel, Java, Sumatra, Borneo, Bali, Lombok, zahlreiche kleine Inseln
  • Schwarzstreifen-Schönhörnchen, Callosciurus nigrovittatus (Horsfield 1824), Malaiische Halbinsel, Java, Sumatra, Borneo, zahlreiche kleine Inseln
  • Ohrfleckhörnchen, Callosciurus adamsi (Kloss 1921), nordwestl. Borneo
  • Mentawai-Hörnchen, Callosciurus melanogaster (Thomas 1895), Mentawai-Inseln
  • Borneo-Schwarzbindenhörnchen, Callosciurus orestes (Thomas 1895), nordwestl. Borneo

Das Kloss-Hörnchen (Callosciurus notatus albescens) Sumatras wird manchmal als eigenständige Art angesehen, meistens aber als Unterart des Bananenhörnchens.

Sulawesi-Riesenhörnchen

Das Sulawesi-Riesenhörnchen (Rubrisciurus rubriventer) wurde zunächst auch als Art der Echten Schönhörnchen beschrieben, wird aber seit den 1990er-Jahren meistens in eine eigene Gattung gestellt. Es lebt endemisch auf der indonesischen Insel Sulawesi. Mit einer Kopfrumpflänge von 25 Zentimeter ist es ziemlich groß, wenn auch eigentlich nicht so groß, um die Bezeichnung „Riesenhörnchen“ zu verdienen. Es lebt in der Wipfelregion der Regenwälder der Insel.

Literatur

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999, ISBN 0801857899.

Weblinks

Commons: Callosciurus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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