Dunkles Lungenkraut



Dunkles Lungenkraut

Dunkles Lungenkraut (Pulmonaria obscura)

Systematik
Euasteriden I
Familie: Raublattgewächse (Boraginaceae)
Unterfamilie: Boraginoideae
Tribus: Boragineae
Gattung: Lungenkräuter (Pulmonaria)
Art: Dunkles Lungenkraut
Wissenschaftlicher Name
Pulmonaria obscura
Dum.

Das Dunkle Lungenkraut (Pulmonaria obscura) ist ein in Mitteleuropa meistverbreitet vorkommender Angehöriger der Raublattgewächse. Es blüht vorwiegend von März bis Mai.

Erscheinungsbild

Die mehrjährige krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von etwa 10 bis 20, manchmal auch bis 30 cm. Der Stängel wächst aufrecht und ist im oberen Teil und an den Blütenstandsverzweigungen mit starken Borsten, Stieldrüsen und weichen Haaren besetzt. Die Laubblätter sind weicher behaart, 4 bis 6 cm lang, 1 bis 2 cm breit und nur sehr selten an den Nerven etwas hellfleckig. Die grundständigen Sommerblätter sind herzförmig-länglich geformt, besitzen einen etwa 5 bis 10 cm langen Stiel, eine etwa 4 bis 12 cm lange Spreite, sind zugespitzt und etwa doppelt so lang wie breit. Die Blüten sitzen in am Grund beblätterten Wickeln. Die Krone ist ungefähr 10 bis 15 mm lang, anfangs rosa und später rotviolett gefärbt. Die Kronröhre ist unter dem Haarring kahl. Die Nüsschen haben eine Länge von 3,5 bis 4 mm, sind anfangs kurz behaart, später kahl und glänzend braun bis schwarz gefärbt.

Vorkommen

Standortansprüche

Das Dunkle Lungenkraut wächst in Laub- und Nadelmischwäldern. Es bevorzugt meist sickerfeuchte, nährstoffreiche, nicht immer kalkhaltige Böden.

Allgemeine Verbreitung

Pulmonaria obscura kommt von Mittelschweden, Südfinnland bis Mitteleuropa vor. Es ist ein gemäßigt-kontinentales Florenelement. In Österreich ist die Art sehr selten und gefährdet, während sie in der Schweiz verbreitet zu finden ist.

Verbreitung in Deutschland

Das Dunkle Lungenkraut kommt in Deutschland verbreitet bis zerstreut vor. Im Norden und im Alpenvorland ist es streckenweise selten oder fehlt ganz.

Sonstiges

Die Gattung Pulmonaria ist ausgesprochen komplex und schwierig. Zwischen den einzelnen Arten existieren zahlreiche Übergänge sowie hybride Formen. Teilweise sind die spezifischen Sippen nur durch Chromosomenanalyse bestimmbar. Die Verbreitungsangaben in der Literatur sind dadurch häufig nicht vollständig bzw. falsch.

Literatur

  • Haeupler/Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands, Ulmer Verlag, Stuttgart, 2000, ISBN 3-8001-3364-4
  • Adler, Oswald, Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Ulmer Verlag, Stuttgart und Wien, 1994, ISBN 3-8001-3461-6
  • Binz, Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz, Schwabe & Co. AG, Basel, 1986, ISBN 3-7965-0832-4
  • Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1990, ISBN 3-8001-3454-3
  • Garcke: Illustrierte Flora, 1972, Verlag Paul Parey, ISBN 3-489-68034-0
  • Alberti, C.: Phenole und hämolysierende Lipide des dunklen Lungenkrauts Pulmonaria obscura DUM., Dissertation, Bonn 1998

Weblinks

Commons: Dunkles Lungenkraut – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Die News der letzten Tage