Białowieża-Urwald


Białowieża-Naturschutzgebiet
Wisent

Der Białowieża-Urwald (polnisch Puszcza Białowieska, weißrussisch Белавежская пушча) ist ein Naturschutzgebiet auf beiden Seiten der polnisch-weißrussischen Grenze.

Das Gebiet liegt 150 bis 170 Meter über dem Meeresspiegel. Die Geländefläche beträgt über 150.000 Hektar, davon 62.000 Hektar auf der polnischen Seite. Das als UNESCO-Weltnaturerbe anerkannte Gebiet umfasst auf den beiden Seiten der Grenze 876 Quadratkilometer.

Der Nationalpark Białowieża umfasst nur 15 Prozent des polnischen Urwaldgebietes. Die Fauna umfasst über 12.000 Tierarten. Die Flora gedeiht dank der unberührten Ablagerungen verrottender Baumstämme und -reste. Die Ursprünge des Waldes reichen ins Jahr 8000 v. Chr zurück. Viele Tier- und Pflanzenarten sind nur im Naturschutzgebiet Białowieża anzutreffen.

Während des Ersten Weltkrieges wurde im Urwald Raubbau betrieben. Etwa ein Sechstel der Bäume wurde gefällt, es wurden Sägewerke errichtet. Im April 1919 wurde der letzte der 700 Wisente erschossen.

Seit 1918 lag Białowieża ausschließlich auf polnischem Staatsgebiet. 1929 begann ein Wiederaufbau des Bestands der Wisente. Es wurden Tiere aus Tiergärten in Deutschland und Schweden sowie aus den Wäldern von Pszczyna/Pless eingekauft. Bis 1939 wurden 16 Wisente gezüchtet, die den Zweiten Weltkrieg überstanden haben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Białowieża-Urwald zwischen Polen und der Sowjetunion geteilt. Heute gehört der östliche Teil zur Republik Weißrussland.

Siehe auch

Literatur

  • Hans von Auer (Hrsg. Lothar Tschirpke): Unter Wisenten im Urwaldrevier. Bialowice um 1900. Landbuch Verlag, Hannover 1998, ISBN 3-78420560-7.
  • Janusz Korbel: Puszcza Białowieska – czarno na białym. Białowieża 2009, ISBN 978-83-925199-4-2.

Weblinks

Commons: Białowieża – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 52° 42′ 57,6″ N, 23° 50′ 38,4″ O

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