Abies forrestii



Abies forrestii
Systematik
Ordnung: Koniferen (Coniferales)
Familie: Kieferngewächse (Pinaceae)
Unterfamilie: Abietoideae
Gattung: Tannen (Abies)
Sektion: Pseudopicea
Art: Abies forrestii
Wissenschaftlicher Name
Abies forrestii
Coltm.-Rog.

Abies forrestii ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Tannen (Abies) in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Die Heimat dieser Nadelbaumart liegt in China. Sie ist nach George Forrest (1873–1932) benannt.

Beschreibung

Abies forrestii wächst als immergrüner Baum, der Wuchshöhen von bis zu 20 Metern erreichen kann. Die Borke ist dunkelgrau und blättert meist ab. Die Rinde der Zweige ist anfangs behaart und weist eine rotbraune bis braune Färbung auf, mit zunehmendem Alter dunkelt sie nach bis sie nach zwei bis drei Jahren dunkelgrau ist. Die harzigen Winterknospen sind kugelig bis verkehrt eiförmig.[1]

Die kammförmig in zwei Reihen an den Zweigen angeordneten Nadeln sind 1,5 bis 4, meist aber 2 bis 3 Zentimeter lang und 2 bis 2,5 Millimeter breit. An der Nadelunterseite findet man zwei weiße Stomatabänder und an den Rändern befinden sich zwei Harzkanäle.[1]

Die Blütezeit liegt im Mai. Die ungestielten, sitzenden Zapfen sind mit einer Länge von 7 bis 12 Zentimeter und einem Durchmesser von 3,5 bis 6 Zentimeter zylindrisch bis stumpf-zylindrisch. Die reifen Zapfen sind dunkel purpurbraun bis schwarzbraun gefärbt. Die in der Mitte des Zapfens sitzenden Deckschuppen sind fächerartig trapezförmig, 1,3 bis 2 Zentimeter lang und 1,3 bis 2,3 Zentimeter breit. Die geflügelten Samen sind etwa 1 Zentimeter lang. Der Flügel des Samen ist hellbraun bis rotbraun und breit keilförmig. Die Samenreife erfolgt von Oktober bis November.[1]

Verbreitung und Standort

Abies forrestii ist in Westchina heimisch. Ihr Vorkommen liegt im südwestlichen Sichuan, dem östlichen Xizang und dem nordwestlichen Yunnan.[1]

Sie kommt in Bergregionen in Höhenlagen von 2500 bis 4200 Meter vor. Das Klima ihrer Heimatstandorte ist feuchtkalt mit einer jährlichen Niederschlagsmenge von 1000 bis 2000 Millimeter, die Böden sind graubraune Podsolböden. Abies forrestii kommt hier häufig als einzige Baumart an der Baumgrenze vor, ist aber auch vergesellschaftet mit der Likiang-Fichte (Picea likiangensis), Larix potaninii, der Himalaya-Hemlocktanne (Tsuga dumosa) und auf niedrigeren Höhenlagen mit Laubbaumarten wie Betula albosinensis, Ahornen (Acer) und Mehlbeeren (Sorbus) anzutreffen.[2]

Gefährdung und Schutz

In der Roten Liste der IUCN wird Abies forrestii als „nicht gefährdet“ geführt. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass eine erneute Überprüfung der Gefährdung nötig ist.[3]

Systematik

Abies forrestii wird innerhalb der Gattung der Tannen (Abies) der Sektion Pseudopicea und der Untersektion Delavayianae zugeordnet. Der heute anerkannte Name wurde im März 1919 durch Charles Coltman-Rogers im Gardeners’ Chronicle[1] erstveröffentlicht. Im gleichen Jahr, jedoch einige Monate später erschien eine Beschreibung unter dem gleichen botanischen Namen durch William Grant Craib.[4] .

Abies forrestii wurde früher teilweise als Varietät von Delavays Tanne (Abies delavayi) angesehen, der sie ähnelt. Synonyme sind unter anderem Abies delavayi var. forrestii (Coltm.-Rog.) A.B.Jacks. und Abies georgei Hand.-Mazz.[5]

Varietäten

Abies forrestii wird gelegentlich in vier Varietäten unterteilt:[5]

  • Abies forrestii var. chengii (Rushforth) Silba. Ein Synonym ist Abies chengii Rushforth
  • Abies forrestii var. ferreana (Bordères et Gaussen) Farjon et Silba. Synonyme sind unter anderem Abies chayuensis W.C.Cheng et L.K.Fu, Abies ferreana Bordères et Gaussen, Abies rolii Bordères et Gaussen und Abies yuana Bordères et Gaussen
  • Abies forrestii var. georgei (Orr) Farjon. Ein Synonym ist Abies georgei Orr
  • Abies forrestii var. smithii R.Vig. et Gaussen

Nutzung

Das Holz wird als Bauholz verwendet. Aus der Borke wird Tannin gewonnen.[1]

Quellen

  • Christopher J. Earle: Abies forrestii. In: The Gymnosperm Database. www.conifers.org, abgerufen am 14. Januar 2011 (englisch).
  • Liguo Fu, Nan Li, Thomas S. Elias, Robert R. Mill: Abies. In:, online.
  • Gordon Cheers (Hrsg.): Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann, Köln 2003, ISBN 3-8331-1600-5.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Liguo Fu, Nan Li, Thomas S. Elias, Robert R. Mill: Abies. In:, online.
  2. Christopher J. Earle: Abies forrestii. In: The Gymnosperm Database. www.conifers.org, abgerufen am 14. Januar 2011 (englisch).
  3. Abies forrestii in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2010. Eingestellt von: Conifer Specialist Group, 1998. Abgerufen am 17. Jänner 2011.
  4. Abies forrestii. In: Germplasm Resources Information Network. www.ars-grin.gov, abgerufen am 14. Januar 2011 (englisch).
  5. 5,0 5,1 Abies forrestii. In: The Plant List. www.theplantlist.org, abgerufen am 14. Januar 2011 (englisch).

Weblinks

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