Stereokamera


FED Stereo
Nishika N8000 Stereokamera zur Herstellung von Linsenraster-Bildern
Vorsatzgerät zum Aufnehmen von 3D-Hochformatbildern

Eine Stereokamera ist ein spezieller Fotoapparat zur Aufnahme von stereoskopischen Fotografien (3D-Fotografie, 3D-Film).

Stereokameras besitzen in der Regel zwei nebeneinander angebrachte Objektive und ermöglichen beim Auslösen die gleichzeitige Aufnahme der für 3D-Bilder erforderlichen beiden stereoskopischen Halbbilder. Die Belichtungssteuerung und Schärfeneinstellung beider Objektive sind gekoppelt.

Die Objektive, deren Verschlussauslösung synchron erfolgt, erzeugen auf dem Film zwei nebeneinanderliegende Halbbilder, die sich nach dem Vertauschen bei der Betrachtung im Stereoskop zu einem geschlossenen Raumeindruck vereinigen.

Nimslo Kamera

Um eine raumtreue Wiedergabe zu gewährleisten, haben die beiden Objektive meist einen Abstand von 60–70 mm (genannt Basis), was dem durchschnittlichen Augenabstand beim Menschen entspricht, durch dessen Variation aber verschiedene Effekte erzielt werden.

Spezielle Varianten der Stereokameras (u. a. von der Firma Nimslo) besitzen vier Objektive und werden für die Herstellung von Linsenraster-Bildern verwendet.

Zwei gleichartige, herkömmliche Kameras können mit einer Montageschiene zu einer Stereokamera kombiniert werden, nachdem sie exakt vertikal justiert worden sind. Das Auslösen beider Kameras muss gleichzeitig erfolgen, sonst ist bei bewegten Motiven (oder bewegter Kamera) die räumliche Wahrnehmung gestört. Synchron gekoppelt können digitale SLR-Kameras werden, die eine Fernauslösung mit einer Lanc-1 Schnittstelle unterstützen. Ältere Nikon Coolpix Kameras erlauben dies über die serielle Schnittstelle des USB-Anschlusses via Weiche und Palm-Software.

Kameras mit nur einem Objektiv können mit einem Vorsatzgerät, die das gleichzeitige Aufnehmen zweier Halbbilder im Hochformat ermöglichen, als Stereo-Kameras eingesetzt werden. Vorzugsweise wird dafür 35mm-Film verwendet. Zum Ansehen dieser Bilder gibt es ebenfalls entsprechende Betrachtungsgeräte.

Bei der Fotografie von Stillleben ist eine Kamera ausreichend, wenn die beiden Aufnahmen nacheinander mit einem leichten seitlichen Versatz gemacht werden. Auch hierbei muss auf eine exakte vertikale Ausrichtung geachtet werden.

Papierabzüge stereoskopischer Bilder können mit einem Stereoskop von jeweils einer Person angesehen werden. Mittels Raumbildprojektion ist das gleichzeitige Ansehen von Raumbildern für mehrere Personen möglich.

Jules Richard konstruierte 1894 die erste wirklich tragbare Stereo-Kamera, das „Richard Vérascope“. In den 1920er jahre kamen mehrere, auch für den Hobbyfotografen erschwingliche Stereokameras auf den Markt.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Stereo cameras – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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