Schwalben


Icon tools.svg

Dieser Artikel wurde aufgrund von formalen oder inhaltlichen Mängeln in der Qualitätssicherung Biologie zur Verbesserung eingetragen. Dies geschieht, um die Qualität der Biologie-Artikel auf ein akzeptables Niveau zu bringen. Bitte hilf mit, diesen Artikel zu verbessern! Artikel, die nicht signifikant verbessert werden, können gegebenenfalls gelöscht werden.

Lies dazu auch die näheren Informationen in den Mindestanforderungen an Biologie-Artikel.

Schwalben

Sumpfschwalbe (Tachycineta bicolor)

Systematik
Reihe: Wirbeltiere (Vertebrata)
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Schwalben
Wissenschaftlicher Name
Hirundinidae
Vigors, 1825
Rauchschwalbe (Hirundo rustica)
Jungvögel
Schwalben sammeln sich im Herbst auf Stromleitungen
Schwalbenkolonie in Pisciotta/Italien

Die Schwalben (Hirundinidae) sind eine artenreiche Familie in der Ordnung der Sperlingsvögel (Passeriformes), Unterordnung Singvögel (Passeres). Nicht zu dieser Familie gehören Seeschwalben (Watt- und Möwenvögel). Schwalben sind Zugvögel. Der typisch gegabelte Schwalbenschwanz war für andere Objekte namensgebend.

Merkmale

Charakteristisch für die Schwalben ist ihre Anpassung an den Nahrungserwerb in der Luft: Sie erbeuten Luftplankton. Die Flughöhe dieser winzigen Insekten erhöht sich bei gutem Wetter durch aufsteigende warme Luftmassen massiv. Da sie von Natur aus sonst jedoch wesentlich tiefer fliegen, kann man aus einer abnehmendem Flughöhe ihrer Fressfeinde auf schlechtes Wetter schließen.[1]

Schwalben haben einen schlanken, stromlinienförmigen Körper, und lange, schmale Flügel. Der Schnabel ist kurz, der Rachen kann weit geöffnet werden. Die Füße sind winzig. Viele Arten haben lange Schwänze.

Verbreitung

Schwalben sind Kosmopoliten. Abgesehen von der Arktis und Antarktis sind sie auf jedem Kontinent und vielen Inseln verbreitet. Viele Arten sind auf engere Verbreitungsgebiete beschränkt, die Rauchschwalbe und die Uferschwalbe sind beiderseits des Atlantiks anzutreffen. [2]

Systematik

Die Familie umfasst 2 Unterarten, 19 Gattungen und etwa 83 Arten.

  • Unteramilie Pseudochelidoninae
    • Pseudochelidon – 2 Arten
      • Afrikanische Trugschwalbe Pseudochelidon eurystomina
      • Sirintaraschwalbe Pseudochelidon sirintarae
  • Unterfamilie Hirundininae
    • Alopochelidon
      • Fuchsschwalbe A. fucata
    • Atticora – 2 Arten
    • Cheramoeca
      • Weißrückenschwalbe Ch. leucosternus
    • Delichon – 3 Arten
    • Haplochelidon
    • Hirundo – 31 Arten, z. B.:
    • Neochelidon
      • Zwergschwalbe N. tibialis
    • Notiochelidon – 4 Arten
      • Blassfußschwalbe (N. flavipes)
      • Kappenschwalbe (N. pileata)
      • Mausschwalbe (N. murina)
      • Schwarzsteißschwalbe (N. cyanoleuca)
    • Petrochelidon – 11 Arten, z. B.:
      • Rotkehlschwalbe (P. rufigula)
      • Rotmeerschwalbe (P. perdita)
      • Klippenschwalbe (P. spilodera)
      • Bronzeschwalbe (P. fuliginosa)
      • Baumschwalbe (P. nigricans)
    • Phedina – 2 Arten
    • Progne – 9 Arten
      • Blauschwalbe (P. elegans)
      • Braunbrustschwalbe (P. tapera)
      • Galapagosschwalbe (P. modesta)
      • Graubrustschwalbe (P. chalybea)
      • Kubaschwalbe (P. cryptoleuca)
      • Dominikanerschwalbe (P. dominicensis)
      • Peruschwalbe (P. murphyi)
      • Purpurschwalbe (P. subis)
      • Sinaloaschwalbe (P. sinaloae)
    • Psalidoprocne – 5 Arten
    • Pseudohirundo
      • Graubürzelschwalbe Ps. griseopyga
    • Ptyonoprogne – 3 Arten, z. B.:
    • Riparia – 4 Arten, z. B.:
      • Uferschwalbe R. riparia
      • Braunkehl-Uferschwalbe R. paludicola
    • Stelgidopteryx – 2 Arten
    • Tachycineta – 8 Arten

Schutzmaßnahmen

Schwalbenhaus
Zwei junge Mehlschwalben im Nest, Schweriner Schloss

Seit den 1890er Jahren werden Schwalbenhäuser als künstliche Nisthilfen für Schwalben eingerichtet. Durch die Aufgabe landwirtschaftlicher Betriebe gingen viele Nistplätze der Rauchschwalben in (Kuh-)Ställen verloren. Die häufig an Wohnhäusern errichteten Nester der Mehlschwalben werden wegen der Verschmutzung der Hauswände durch Nistbaumaterial und Kotausscheidungen der Schwalben oft von den Hausbewohnern beseitigt, obwohl dies nach dem deutschen Bundesnaturschutzgesetz verboten ist (§ 44 Abs. 1 BNatSchG). Schwalbenhäuser bieten den koloniebrütenden Vögeln eine neue Möglichkeit, Nachwuchs groß zu ziehen.

Andere Namen und Bauernregeln

Schwalben werden nach folgenden Bauernregeln auch „Muttergottesvögel“ genannt, im Badischen Raum bekannt sind:

  • „Am Tage von Maria Geburt fliegen die Schwalben furt.“ (8. September)
  • „Marienverkündigung kommen sie wiederum.“ (25. März)
  • „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.“ (Äsop, vgl. Weblinks)

Einzelnachweise

  1. Gerrit Stratmann: Warum kann man aus dem Schwalbenflug das Wetter ablesen?, DeutschlandRadio Berlin, 9. August 2004, abgerufen am 14. Juni 2012
  2. Angela Turner, Chris Rose: A Handbook to the Swallows and Martins of the World. Christopher Helm, 1989, ISBN 978-0713642063

Weblinks

Commons: Schwalben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Schwalben – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

News mit dem Thema Schwalben

Die News der letzten Tage